Gewerbegebiet wächst: neuer Supermarkt

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Nach dem Müller-Markt soll bald Aldi Süd folgen: Im Gewerbegebiet Neudrossenfeld geht es sichtbar voran. Die Pläne dafür wurden schon vor Jahren gefasst. Endlich scheint sich die Geduld auszuzahlen.

 
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Die Lage an der Autobahnausfahrt bei Unterbrücklein ist verkehrsgünstig. Die Gesamtfläche beziffert Bürgermeister Harald Hübner auf 121.565 Quadratmeter. Die reine, bebaubare Fläche beträgt knapp zehn Hektar. Die Idee, auf der Höhe der Aral-Tankstelle eine Gewerbefläche zu entwickeln, liegt mehrere Jahre zurück. Ein neuer Projektentwickler musste gefunden werden. Mit der Wohnungsbau Gesellschaft Bayreuth wurde schließlich ein Partner gefunden. Die Entwässerung war zu regeln, wobei auf allerei Dinge Rücksicht zu nehmen war.

Wirtschaft ist Chefsache

Jetzt sind die größten Hürden genommen. "Wir hoffen, dass wir gute Arbeitsplätze nach Neudrossenfeld bekommen", sagt Hübner im Gespräch mit dieser Zeitung. Das komplette Areal sei in sieben Teile untergliedert, wobei Grundstücksgrößen  zwischen 1000 und 10.000 Quadratmeter möglich sind. Wie die Parzellen genau ausfallen würden, hänge von der konkreten Nachfrage ab, so Hübner. Sein Ziel sei es, qualifizierte Fachkräfte nach Neudrossenfeld zu holen. Gespräche mit einem Interessenten würden bereits geführt, unterschriftsreif sei die Sache jedoch noch nicht. Wer sich als Investor interessiere, finde ihn als direkten Ansprechpartner im Rathaus. Wirtschaftsförderung ist in Neudrossenfeld wie in vielen anderen Gemeinden sozusagen Chefsache. Die genauen Konditionen für einen Bewerber werden individuell ausgehandelt. "Die meisten sprechen ja nicht nur mit uns, sondern auch noch mit fünf bis zehn anderen", sagt Hübner über die große Konkurrenz beim Wettbewerb um neue Investoren.

Stark frequentierte Verkehrsachse

Dass das Gewerbegebiet wächst sieht man an dem entstandenen Fachmarktzentrum. In zehn Monaten Bauzeit errichtete die WBG Immobilien GmbH einen Drogeriemarkt und eine Verkaufsfläche für einen Lebensmitteldiscounter. "Den Kunden können wir es hier so bequem wie möglich machen", sagt Geschäftsführer André Langmann. Die B 85 sei stark frequentiert und verbinde Bayreuth und Kulmbach. So sei das Fachmarktzentrum von beiden Richtungen aus günstig anzufahren. Die WBG engagiere sich seit zwanzig Jahren in der Immobilienbranche und dem Bau von Einzelhandelsflächen. "In Abstimmung mit der Kommune haben wir hier eine Idealkonstellation vorgefunden: Geplant, gebaut und verkauft." Rund vier Millionen Euro schätzt er die Höhe des Investitionsvolumens.

Langfristige Mieter

Das Areal umfasse zirka 13.000 Quadratmeter und werde von Aldi Süd und dem Drogeriefachmarkt Müller langfristig angemietet. Die wollen auf ihren Mietflächen die neuesten Konzepte verwirklichen. Bei Aldi bedeutet das: LED-Licht, CO2-Kühlanlage, Obst- und Gemüse weg von der Kasse, Nachhaltigkeit. So erklärt es Matthias Schaad, Leiter Filialentwicklung bei Aldi: "Die Kunden sollen sich möglichst einfach zurechtfinden." Aldi wolle sein Filialnetz verdichten und auf die Kunden, in diesem Fall die Pendler, zugehen. Der Parkplatz vor dem Fachmarktzentrum bietet 150 Stellflächen. Nachdem Müller bereits am 21. April sein Geschäft aufnahm, wird Aldi am 30. Mai folgen.

Im Hintergrund: Amerikanische Pensionskasse

Der Eigentümer der Gebäude ist nach Angaben von Langmann eine amerikanische Pensionskasse. Immobilienanlagen seien in der Niedrigzinsphase derzeit besonders gefragt. „So eine Anlage lässt sich langfristig planen und kalkulieren“, sagt Langmann. Amerikanische Rentner wie Krankenschwestern oder Feuerwehrleute legen also in Neudrossenfeld ihr Geld an. Am Freitagvormittag inspizierten die Baufachleute den Aldi-Markt, um zu sehen, was vor einer endgültigen Abnahme noch zu tun ist. Zusammen mit dem Müller-Markt bezieht Aldi 2400 Quadratmeter Fläche.

Wann sich in der Nachbarschaft Mc Donald’s ansiedeln wird, ist indes noch offen. Das Grundstück sei verkauft, so Langmann, doch Mc Donald’s habe sich noch für keinen Baubeginn entschieden. „Wahrscheinlich warten sie erst noch ab“, meint Langmann und hofft, dass „das Quartier bald komplett“ ist.

Mehr über vorhandene Gewerbeflächen gibt es auf dem Geoportal des Landkreises Kulmbach und auf dem IHK-Standortportal für Bayern.

 

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