Basiswissen fehlt
Es scheint vielen Eltern, Lehrern aber auch Ärzten ein Basiswissen dazu zu fehlen, was in der Pflanzenwelt hierzulande als wirkliche Gefahr einzustufen ist – und deswegen rufen sie oft beim Giftnotruf an, obwohl das eigentlich nicht nötig wäre. So berichtet Carola Seidel, stellvertretende Leiterin der Informationszentrale gegen Vergiftungen am Uni-Klinikum Bonn, von der Anfrage einer Lehrerin, was sie denn jetzt tun müsse, denn eines ihrer Schulkinder hätte zwei unreife Kirschen gegessen. „Dabei dürfte es nirgendwo einen plausiblen Bericht dazu geben, dass sich schon einmal jemand auf diese Weise vergiftet hätte“, so Seidel. In einem anderen Anruf berichteten Eltern davon, dass ihr Kind Vogelbeeren gegessen hätte. Woraufhin die Ärztin nach der Farbe der Früchte fragte. „Die Antwort lautete: Blau“, so Seidel. „Und da war klar: Es konnte sich nicht um eine Vogelbeere handeln.“