Geschnappt Einbrecher hinterlassen 400.000 Euro Schaden

red
Die Goldmünzen aus einem Rathaus-Einbruch wollte einer der Diebe in Polen verkaufen. Quelle: Unbekannt

OBERFRANKEN. Sie stiegen über 30 Mal in Zulassungsstellen, Rathäuser und in viele andere Objekte in Nordbayern, Hessen, Thüringen und Sachsen ein und hinterließen mehr als 400.000 Euro Schaden. Jetzt hat die oberfränkische Polizei den Einbrechern das Handwerk gelegt.

 
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Auf das Konto der beiden Männer gehen, nach Erkenntnissen der Ermittler, mehr als 30 Einbrüche mit hohen Schaden. Im ersten Halbjahr des Jahres 2020 kam es zu einer Häufung von Einbrüchen in Zulassungsstellen, Rathäusern und anderen Objekten in Nordbayern, Hessen, Thüringen und Sachsen. Die Tatorte erstrecken sich von Wettstetten im Landkreis Eichstätt über Roth und Höchstadt an der Aisch in Mittelfranken, Bad Königshofen und Bad Neustadt in Unterfranken, Limeshain in Hessen, Frensdorf, Coburg, Hof und Wunsiedel in Oberfranken über Objekte im Thüringer Wald weiter bis nach Werdau und Freital in Sachsen.

Schnell zeigte es sich, was das Ziel der Einbrecher war. In den Zulassungsstellen brachen sie vorwiegend Kassenautomaten und Tresore auf und entwendeten Bargeld. In anderen Objekten stahlen sie neben Bargeld, Werkzeugen, Maschinen und Zigaretten auch Wertsachen jeglicher Art. Die Täter gingen teilweise mit brachialer Gewalt vor und verursachten beträchtliche Schäden.

Dank umfangreicher Ermittlungen, Spurenauswertungen und gezielter operativer Maßnahmen gelang es schließlich, die beiden Verdächtigen zu identifizieren und die Tatorte gezielt zuzuordnen. Der Fokus der Ermittlungen richtete sich schnell auf die beiden Osteuropäer im Alter von 46 und 42 Jahren mit Wohnsitz im Landkreis Sonneberg in Thüringen. 

Nachdem sich die Beweise verdichtet hatten, wurden auf Antrag der Staatsanwaltschaft Hof, Haftbefehle gegen die beiden Männer erlassen. Polizeibeamte konnten sie inzwischen festnehmen. Einer der beiden Verdächtigen befand sich bereits auf dem Weg nach Polen, um dort Goldmünzen aus einem Rathauseinbruch zu veräußern. Sie befinden sich in verschiedenen Justizvollzugsanstalten in Untersuchungshaft.

Bei den Festnahmen und Durchsuchungen mehrerer Objekte im Landkreis Sonneberg fanden die Ermittler Beweismittel und Diebesgut. Sie beschlagnahmten unter anderem eine Vielzahl von gestohlenen Blanko-Kraftfahrzeug-Zulassungsdokumenten sowie ein Digitalfunkgerät einer Behörde, das bei Einbrüchen in Landratsämter entwendet worden waren.

Die Verdächtigen legten inzwischen Geständnisse ab. Gegen weitere potenzielle Mittäter und Unterstützer prüfen die Ermittler aktuell noch Maßnahmen.

Nach derzeitigem Ermittlungsstand erbeuteten die Festgenommenen bei den insgesamt 32 Einbrüchen Bargeld, Werkzeuge, Maschinen, Zigaretten und sonstige Gegenstände im Gesamtwert von zirka 100.000 Euro.  Der verursachte Sachschaden dürfte mehr als 300.000 Euro betragen. Die beiden Männer werden sich für die zahlreichen Einbrüche strafrechtlich verantworten müssen. Indes werden die staatsanwaltschaftlichen und kriminalpolizeilichen Ermittlungen voraussichtlich noch mehrere Monate andauern.