Für Anneliese aus Belgien bedeutet diese Anreise alle drei bis vier Wochen, dass sie aufgrund ihres ausländischen Wohnsitzes seit Oktober nicht mehr aus der Quarantäne herauskommt. Der Vater, so Anneliese, sei wie ein Leutnant, geistig gut drauf und interessiert daran, was sich in der Welt abspielt. Wenn es das Wetter erlaubt, werden beide mit Rollator wieder durch die Siedlung laufen.
SZ-Abo vom ersten Tag an
Glückwünsche zum 100. Geburtstag übermittelten zahlreiche Politiker, so auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. In seinem Brief betonte er, „dass nur wenigen Menschen es vergönnt ist, auf ein volles Jahrhundert Rückschau zu halten“. Ministerpräsident Markus Söder gratulierte ebenso und übersandte die „Bavaria-Medaille“. Auch Landrat Florian Wiedemann schloss sich den vielen Glückwünschen an.
Überrascht wurde Georg Heinisch von der Süddeutschen Zeitung, die ihm ein „drei Kilo“ schweres Buch, so die Töchter Bärbel und Anneliese, mit dem Titel „75 Jahre SZ“ übersandten,dessen Inhalt auf 463 Seiten einen großartigen Rückblick enthält. Seit der ersten Ausgabe am 6. Oktober 1945 ist der Jubilar Abonnent der Süddeutschen Zeitung. Und selbst die Bezügestelle des Landesamts für Finanzen in Ansbach, von der der Jubilar seit 35 Jahren seine Pension erhält, hat zum 100. gratuliert.
Schulrat und Dozent
Der junge Leutnant aus Schlesien leistete nach dem Abitur ab Dezember 1939 Wehrdienst. Geheiratet wurde am 12. April 1944 in Kreuzburg/Oberschlesien. Bald wird Georg nach Norwegen und später nach Ungarn versetzt. Nach Kriegsende trifft er zufällig den Schwiegervater in einem Gefangenenlager wieder. Beide kehren gemeinsam zurück zu Edeltraud, die nach der Flucht aus Schlesien mit Mutter und Schwester auf einem Bauernhof in Niederbayern Zuflucht gefunden hatten. Über eine Lehrerausbildung in Straubing kommt Georg Heinisch als Volksschullehrer nach Hallerstein, Reicholdsgrün und Brand bei Marktredwitz. Dann wechselt er zur Regierung von Oberfranken und wird als Schulrat und Seminarleiter zuständig für die Junglehrerfortbildung und den neu geschaffenen Beruf „Förderlehrer“. Und er war Dozent an der Pädagogischen Hochschule.
Im Jahr 1979 baute sich die Familie ein Wohnhaus in Eckersdorf. Als Hobbyschreiner unterstützte er auch seine Kinder immer wieder gern.