Suhl - Der erste Blick auf das Suhler Restaurant verrät nicht allzu viel. Eine digitale Anzeige, die den Passanten die aktuelle Tageskarte präsentiert, ist der Hingucker. Die Fassade des Gebäudes im Steinweg dagegen ist recht unscheinbar. Dabei verbirgt sich hinter der Eingangstür eine ganze andere Welt. Eine Welt, die nicht unbedingt jeder im Thüringer Wald erwarten würde. Eine Welt, die vorrangig den Ozeanen und seinen Bewohnern gewidmet ist. Willkommen im Gastmahl des Meeres!

Wer den Gastraum betritt, fühlt sich wie unter Deck eines altertümlichen Holzschiffes. Dafür sorgt neben der hölzernen Einrichtung die ausgewählte Dekoration. In der einen Nische grüßt eine Seefahrerfigur mit Pfeife, an anderer Stelle hängt der präparierte Kopf eines blauen Marlins, und wieder woanders prangt eine übergroße Welt- und Meereskarte mit lateinischer Inschrift an der Wand.

Wer sich in den Kontinenten und Weltmeeren nicht verliert, kann sich aufgrund der ausgefallenen Speisen auch auf kulinarische Entdeckungsreise begeben. Pikanter Krabbencocktail auf Blattsalat, eine Helgoländer Hummersuppe oder das Rotzungenfilet: Auf die Speisekarte haben es allerhand außergewöhnliche Gerichte geschafft.

Für deren Zubereitung sorgt Chefkoch Falko Kühnlenz mit seinem Team. Bei der Kundschaft ist das frische Heilbuttfilet besonders beliebt. „Das bekommt man in der Region nicht so oft. Das wissen unsere Gäste zu schätzen“, sagt Markus Ritzmann, der zusammen mit seinem Vater Klaus und seinem Neffen Martin im Gastmahl des Meeres das Sagen hat.

Klaus Ritzmann eröffnete das Fischrestaurant in den 70er-Jahren und ist heute noch wichtiger Rat- und Ideengeber. „Er ist auch der Einzige, der weiß, wie hier alle Kabel verlaufen“, sagt Markus Ritzmann, der gelernter Koch ist und Betriebswirtschaft studiert hat, mit Grinsen im Gesicht über den Seniorchef. Während Klaus Ritzmann von Anfang an dabei war, gehört sein Enkel Martin erst seit Kurzem zur Geschäftsleitung.

Fokus liegt auf hochwertigen Produkten

Jeder der drei Inhaber habe unterschiedliche Perspektiven, wie man etwas angehe, erzählt Markus. Doch bei einem ist sich das Trio immer einig: Der Fokus liegt auf hochwertigen Produkten. Dennoch kostet kein Gericht auf der Speisekarte mehr als 15 Euro. „Wir wollen allen die Meeresküche ermöglichen. Das ist unser Ansatz“, erläutert Martin Ritzmann. Großen Andrang erlebt das Team der Gaststätte, das rund 20 Mitarbeiter umfasst, auch bei den regelmäßigen Sushi-Abenden. Übrigens finden auch diejenigen, denen Fisch nicht zusagt, Alternativen auf der Karte. Das Schweineschnitzel oder das Hähnchenbrustfilet gehören beispielsweise dazu.

Das Gastmahl des Meeres kann auf eine fast 50-jährige Geschichte zurückblicken. Seit 1973 besteht das Restaurant nun schon in Suhl. Zu DDR-Zeiten gab es in jeder Bezirksstadt und in anderen größeren Städten diese Fischgaststätten – zuletzt wurden an insgesamt 33 Standorten Filialen der Kette betrieben. Nach der Wende sind einige davon privatisiert worden. Hierfür wurden Bewerbungsverfahren ausgeschrieben. Familie Ritzmann drohte damals der Verlust ihres Geschäftes. „Glücklicherweise ging es nicht darum, wer den meisten Zaster hat. Das beste Konzept hat überzeugt. Und das stammte von meinem Vater“, freut sich Markus Ritzmann.

Durch ihren beständigen Einsatz für ihr Gastmahl des Meeres ist ihr Lokal heute eine echte Rarität. Denn neben Suhl gibt es nur noch in drei weiteren Städten Fischrestaurants, die unter dem gleichen Namen laufen.
 

Gastmahl des Meeres

Inhaber: Klaus Ritzmann, Markus Ritzmann, Martin Ritzmann

Kontakt: 03681 / 723 820 oder
info@gastmahl-des-meeres-suhl.de

Die aktuelle Speisekarte und alle Infos rund um das Gastmahl des Meeres gibt es online unter: www.gastmahl-des-meeres-suhl.de

Adresse: Steinweg 15, 98527 Suhl

Öffnungszeiten: Montag bis Samstag 10.30 – 22.00 Uhr, Sonntag und Feiertage 10.30 –15.00 Uhr

 

Fischsoljanka

Zutaten für zwei Personen: 
1 Prise Salz,
1 Prise Pfeffer,
1 Prise Zucker,
1 EL Tomatenmark,
50 Gramm Schinkenwürfel,
1 kleine Zwiebel,
2 Gewürzgurken und Gurkenwasser,
2 Paprikaschoten,
400 ml Gemüsebrühe,
2 Lorbeerblätter,
3 Pimentkörner oder große Pfefferkörner,
200 Gramm Kabeljau oder Seelachs,
2 Zitronenscheiben,
1 EL saure Sahne oder Schmand

Und So! wird’s gemacht: Für die Fischsuppe werden die Schinkenwürfel zunächst angebraten. Dann wird das Tomatenmark hinzugegeben. Es folgen die Zwiebelwürfel, die gewürfelten Gewürzgurken und die gewürfelten Paprika. Nun wird alles glasig angeschwitzt. Den Inhalt mit der Gemüsebrühe auffüllen und das Gemüse etwa 20 Minuten bei mittlerer Hitze weichkochen lassen. Für eine süße und eine saure Note eine Prise Zucker und etwas von dem Gurkenwasser hineingeben. Dann die Lorbeerblätter und die Pimentkörner dazugeben. Den Fisch würfeln und zu der Suppe geben. Rund 15 Minuten köcheln lassen und die Suppe mit Zitronenscheiben und einem Klecks saurer Sahne oder Schmand verfeinern. Fertig ist die Fischsoljanka!