Staatspräsident Rumen Radew stellt den von der Regierung angestrebten Termin 2026 zur Einführung des Euro infrage. Der als prorussisch geltende Politiker bemängelt, dass die Bevölkerung nicht ausreichend auf eine Währungsumstellung vorbereitet sei. Er fordert zudem Maßnahmen gegen eine übermäßige Verteuerung von Waren und Dienstleistungen.
Kann es noch ein Referendum in Bulgarien geben?
Radew forderte vergeblich eine Volksbefragung über den Termin zur Einführung der europäischen Gemeinschaftswährung in Bulgarien. Sein Antrag wurde nicht zur Abstimmung im Parlament zugelassen. Erst vor wenigen Tagen lehnte die prowestliche Parlamentsmehrheit zum zweiten Mal nach 2023 ein von Wasraschdane beantragtes Referendum über den Euro ab. Bulgariens Bevölkerung ist Umfragen zufolge in der Frage gespalten, ob der Euro für sie eher Vor- oder eher Nachteile bringen wird.
Welche Auswirkungen hätte ein Beitritt Bulgariens auf die Eurozone?
Ein weiteres Land im Währungsraum erleichtert Handel und Reisen. Wer Geschäfte macht oder investieren will, muss sich keine Sorgen mehr um Wechselkurse machen. Zudem wäre der Vergleich von Preisen zwischen den bisherigen Euroländern und Bulgarien einfacher, wenn auch dort mit Euro bezahlt würde.
Auch Touristen würden profitieren, weil sie sich nach einem Euro-Beitritt Bulgariens keine Landeswährung mehr besorgen müssen, was in der Regel mit Kosten verbunden ist.
Bulgarien würde mit seinem Beitritt zum Euroraum mit den anderen Eurostaaten über die Stabilität der gemeinsamen Währung wachen: als Mitglied im EZB-Rat, in dem die geldpolitischen Entscheidungen zum Beispiel zur Höhe der Leitzinsen im Währungsraum getroffen werden.