Große Probleme mit der vorgelegten Liste hatte Peter Thiem (FBA). „Wir haben hier eine Liste, teils mit Bemerkungen, was Ersatz und was Neuanschaffung ist“, stellte er fest. Er zweifelte aber stark an, dass die wirtschaftlichsten Angebote aufgeführt wurden. Er habe dies im Ausschuss schon als Maßgabe angegeben, was aber wohl nicht verstanden worden sei.
Ihm sei klar, dass ein bestimmter Bedarf bestehe, aber es sei unabdingbar, mehrere Angebote einzuholen und zu vergleichen. „Es gibt bei den einzelnen Anbietern alles von billig bis teuer“, reagierte Frank Wickles. Und die Gemeinde habe mit darauf geschaut, dass nicht das Teuerste, aber auch „kein Schrott“ ausgesucht wurde.
Nicht einfach ankreuzen
Unmut herrschte auch bei Daniel Hofmann wegen des Beschaffungsplans. „Ich erwarte, dass die Wehren wissen, was sie brauchen, und das Günstigste raussuchen“, sagte er, „und nicht einfach im Katalog ankreuzen.“
Wie es denn um die Bereifung der Einsatzfahrzeuge stehe, wollte Johannes Knauer (CWU) wissen. „Die wurden doch mittlerweile alle neu bereift. Taucht das heuer nicht auf dem Beschaffungsplan auf?“ Da kämen doch im Laufe des Jahres auch 2000 bis 3000 Euro zusammen.
Hier müsse geklärt werden, ob die Entscheidung über neue Bereifung in der Verantwortung der Gemeinde oder der Kommandanten liege, so Wickles. Hier bezog der Bürgermeister deutlich Stellung: „Die Verwaltung kann das nicht wissen, wann es neue Reifen für ein Fahrzeug braucht, da fehlt ihr der Zugang“, sagte er, „da sind die jeweiligen Kommandanten in der Pflicht.“
Gründlich vorberaten
Manches werde von den Wehren gewünscht, sei aber nicht umsetzbar, so die Ansicht von Martin Thiem (CWU). Er nannte hier als Beispiel Haltegurte, die nur bei der alle zwei Jahre stattfindenden Leistungsprüfung verwendet würden. „Den Rest des Jahres liegen sie rum. Da könnten die einzelnen Wehren doch ihre Gurte untereinander zur Leistungsprüfung austauschen, muss nicht jede Wehr mit welchen ausgestattet sein.“ Es brauche einfach nicht alles, da müsse der Ausschuss gründlich vorberaten.
Kein Wunschdenken
„Das ist keine Spinnerei oder Wunschdenken“, verteidigte Christian Rühr (JA) den vorgelegten Beschaffungsplan, gleichzeitig bei der Feuerwehr Körzendorf aktiv.
Der Feuerwehrausschuss müsse die Beschaffungsliste im Vorfeld besprechen und dem Gemeinderat eine Beschlussempfehlung vorlegen, betonte Werner Büttner. Diese Forderung unterstrich auch Jennifer Kaiser (FBA). „Wir haben diesen Ausschuss extra gebildet, um solche Diskussionen wie jetzt zu vermeiden“, kritisierte sie, „der Ausschuss war unvorbereitet, weil keine überarbeiteter Plan bei der Sitzung vorlag.“
In die gleiche Richtung blicken
Planbares, wie eben Ersatzbeschaffungen müssten aus der Liste rausgenommen werden, appellierte Manfred Richter (FWA). „Ich möchte mich auf die Entscheidung der Kommandanten, was gebraucht wird, verlassen können“, schob Daniel Hofmann nach. Es müssten alle in die gleiche Richtung blicken. Der Gemeinderat wolle nicht so viel Geld ausgeben und die Kommandanten das anschaffen, was nötig sei. Da müsse es einen Mittelweg geben. „Gefühlt ist das bei uns momentan nicht so“, so Hofmann.
Im Januar fertig sein
„Wir sollten heuer noch mal dem Beschaffungsplan so zustimmen“, sagte schließlich Johannes Knauer. Im nächsten Jahr müsse der Beschaffungsplan schon im Januar fertig sein und in den gemeindlichen Haushalt mit eingearbeitet werden. Und es müssten alle Kommandanten dabei sein.
„Das ist nicht zielführend“, erwiderte der Bürgermeister. Man habe den Beschaffungsplan, den der federführende Kommandant erklären könne und der Gemeinderat müsse dann beschließen.
Beschluss verschieben
Martin Thiem stellte schließlich den Antrag, den Tagesordnungspunkt und einen Beschluss zu verschieben. Der Feuerwehrausschuss solle sich noch mal treffen und den Beschaffungsplan so vorbesprechen, dass er dem Gemeinderat mit Beschlussempfehlung vorgelegt werden könne. Das unterstrich auch Jennifer Kaiser: „Nicht, dass wir in vier Wochen wieder hier sitzen und diskutieren.“
Mit 14:2 Stimmen – Manfred Richter und Christian Rühr waren dagegen – stimmte der Gemeinderat dem Antrag schließlich zu.