Gelungene Generalprobe Medi Bayreuth besiegt Straßburg nach Verlängerung

Florian Kirchner

Medi Bayreuth hat sein einziges Spiel beim Expert-Jakob-Cup gewonnen. Gegen SIG Straßburg gab es ein 107:103 nach Verlängerung.

 
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Basketball - Medi Bayreuth hat die Generalprobe für den Bundesligastart am kommenden Sonntag bei den Gießen 46ers bestanden: Gegen den französischen Spitzenklub SIG Straßburg konnten die Korner-Schützlinge beim Expert-Jakob-Cup eine drohende Niederlage mit einem begeisternden Schlussspurt noch abwenden und nach Verlängerung mit 107:103 (89:89, 50:44) gewinnen.

Erstmals in der Vorbereitung konnte Trainer Raoul Korner auf seinen kompletten Zwölfer-Kader zurückgreifen, auch auf die zuletzt angeschlagenen Moritz Sanders und Kevin Wohlrath. Davon schickte Korner exakt eine Woche vor dem Saisonstart Kapitän Bastian Doreth, Marcus Thornton, Janari Joesaar, Terry Allen und Andreas Seiferth als Startformation auf das Parkett.

Starker Beginn von Joesaar

Thornton eröffnete die Korbjagd, danach spielte sich Joesaar mit aggressiver Defensivarbeit und Effizienz in der Offensive in den Mittelpunkt des Geschehens: Bei seiner ersten Auswechslung (7.) hatte der Este seinem Konto bereits zwei Dreier und ein Dreipunktspiel gutgeschrieben. Mit einer knappen 25:24-Führung ging das Medi-Team, dem bis dahin der Ex-Braunschweiger DeAndre Lansdowne (acht Punkte) die größten Probleme bereitete, in die erste Viertelpause.

Gaylor Curier eroberte kurz darauf die erste Führung für die Franzosen (26:25/11.), die Medi Bayreuth postwendend mit zwei weiteren Dreiern (Jalalpoor, Bruhnke) beantwortete und damit Gästecoach Lassi Tuovi die erste Auszeit abnötigte. Aus dieser kamen die Straßburger mit einem 7:0-Lauf zurück und hielten die Partie danach ausgeglichen. Wiederum war es Joesaar, der den Endspurt der Medi-Korbjäger in die Halbzeitpause einläutete: Nach einem Ballgewinn konnte der Este nur mit einem Foul am Korbleger gehindert werden, dem auch noch ein technisches Foul des monierenden Jarell Eddie folgte. Joesaar (bereits 19 Punkte zur Pause) traf dreimal fehlerfrei von der Freiwurflinie und war kurz darauf auch noch an einer herrlichen Ballstafette beteiligt, die Terry Allen zum 45:39 (18.) vollstreckte. Fünf Punkte von Seiferth in Folge sorgten kurz darauf für die bis dahin höchste Bayreuther Führung (50:42/20.).

Bayreuth kämpft sich zurück

Die Franzosen kamen mit viel Energie aus der Kabine zurück, konnten die Partie wieder ausgleichen (54:54/24.) und kurz darauf in Führung gehen (56:55/26.), nicht zuletzt weil Medi Bayreuth in dieser Phase kaum noch Wege in die Zone fand und zudem die Distanzwürfe nicht mehr fallen wollten. Kapitän Bastian Doreth eroberte im Schlussabschnitt mit einem sehenswerten Zug zum gegnerischen Brett die Führung zurück (70:68/34.). Doch die Gäste antworteten prompt in Person von Jarell Eddie, der zweimal in Folge aus der Distanz einnetzte (79:74/36.). Als John Roberson zum 85:76 (39.) traf, schien die Partie entschieden. Doch Medi Bayreuth kämpfte sich angetrieben von Doreth nochmals zurück. Fünf Sekunden vor dem Ablauf der regulären Spielzeit wackelte Matthew Mitchell zweimal an der Freiwurflinie. Der Rebound landete bei Marcus Thornton, der sofort gefoult wurde und an der Freiwurflinie keine Nerven zeigte: 89:89 – Verlängerung.

Und es blieb spannend: Cameron Wells für Bayreuth, Eddie per Dreier für Straßburg, Wells mit einem Freiwurf (103:100), Auszeit Straßburg bei 20 Sekunden Restspielzeit. Dann landete der Einwurf von Lansdowne im Seitenaus – Ballbesitz Medi und kurz darauf Foul an Martynas Sajus, der zweimal verwertete: 105:100. Allen und nochmals Eddie per Dreier sorgten für den Endstand.

„Das war ein echtes Charakterspiel am Ende. In der Verlängerung haben wir uns exzellente Würfe herausgearbeitet und vieles richtig gemacht, was während der regulären Spielzeit nicht so gut funktioniert hat“, zog Raoul Korner kein unzufriedenes Fazit. „Wir haben sicherlich noch viel Potenzial nach oben.“

Medi Bayreuth: Anim (6 Punkte), Thornton (13), Wohlrath, Jalalpoor (4), Bruhnke (5), Doreth (7), Seiferth (9), Sanders, Allen (12), Sajus (20), Joesaar (27), Wells (4).

SIG Straßburg: Roberson (18), Cavaliere, Udanoh (4), Lansdowne (15), Mitchell (19), Belle, Bohacik (9), Vaara, Maille (2), Eddie (30), Curier (6), Joseph (0).

Viertelergebnisse: 25:24, 25:20, 11:20, 28:25, 18:14.

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