Es ist eisig kalt und schneit, aber die Stimmung ist gut bei der Gruppe. Seit dem frühen Morgen ist die bunt gemischte Gruppe mit ukrainischen Geflüchteten in der Fränkischen Schweiz unterwegs. Sie sind auf einer Kultur-Tour. Initiiert hat das Ganze Eugen Esch. Der junge Russlanddeutsche kam aus Kasachstan nach Deutschland, ist im Nürnberger Raum groß geworden. Nach dem Studium der Philosophie, Soziologie und Slawistik hat er eine Stelle am Landratsamt Fürth bekommen, kümmert sich da hauptsächlich um Asylbewerber. „Ich war auch schon immer im Kulturbereich aktiv“, erzählt er. Da hatte er auch viel mit Ukrainern zu tun. Ehrenamtlich hat er Sprachkurse gegeben, mit ihnen Ausflüge und Picknicks im Park gemacht, Wanderungen unternommen. „Wir waren Dushevnaja rodnja – Seelenverwandte“, sagt er. Die Gruppe ist auf mittlerweile 1300 Leute angewachsen, es kommen täglich zehn bis 15 dazu. Sie kommen aus Nürnberg, Fürth und Erlangen.