Das Museum liegt im schicken 17. Arrondissement (Bezirk) von Paris und ist ein schönes Gebäude im Neorenaissance-Stil. Erbaut wurde die schlossähnliche Villa zwischen 1878 und 1882 von dem Architekten Jules Février, der sich von den Loire-Schlössern inspirieren ließ. Das architektonische Juwel war für den Bankier Émile Gaillard als Residenz bestimmt, vor allem aber diente es dazu, seine bedeutende Sammlung an Mittelalter- und Renaissancekunst unterzubringen.
Im Jahr 1919 wurde es dann von Frankreichs Nationalbank, der Banque de France, erworben. Heute steht es unter Denkmalschutz, weshalb trotz der umfangreichen Umbauarbeiten vieles noch daran erinnert, dass hier die Bank bis 2006 ihre reichen Kunden empfing, um Wertvolles in Verwahrung zu nehmen. Dazu gehört der "Salle de coffres", der Tresorsaal, hinter dessen schwerer Panzertür im Untergeschoss sich noch immer rund 110 Banktresore befinden.
Auch die Zugbrücke existiert noch, die über einen Wassergraben dorthin führt. Nur werden im "Salle de coffres" keine Goldbarren oder Wertpapiere mehr aufbewahrt. Gezeigt werden der Kurzfilm "Die Bank" von Charlie Chaplin und wer will, kann eine eigene Banknote entwerfen.
An Fantasievollem fehlt es im Museum nicht. Auf einem nachgebildeten Flughafenscanner werden Objekte durchgeschoben. Dabei wird deren Zusammensetzung gezeigt, um die Wege nachzuzeichnen, die heute unsere Produkte zurücklegen. In einem nachgebauten Konferenzsaal werden Klimagipfel inszeniert, bei denen die Besucher in die Rolle von Staatsvertretern schlüpfen und miteinander verhandeln.
Der Umbau hat offiziell mehr als 50 Millionen Euro gekostet, inoffiziell ist von bis zu 100 Millionen die Rede. Finanziert wurde das Projekt von Frankreichs Nationalbank, die heute Mitglied des Europäischen Systems der Zentralbanken ist. Was das genau bedeutet? Ein Besuch der Citéco gibt Antwort darauf.