Geld nur für Sportvereine? Stadtjugendring verärgert über BG-Antrag

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Das Bayreuther Rathaus. Hier siskutiert der Stadtrat das Thema am Mittwoch. Foto: Ronald Wittek Foto: red

BAYREUTH. „Mit großer Verwunderung“ hat der Stadtjugendring (SJR) auf den Antrag der Fraktion der Bayreuther Gemeinschaft (BG) reagiert, wonach alle Sportvereine mit Jugendarbeit zusätzliches Geld erhalten sollen, das wegen Corona 2020 nicht ausgegeben werden konnte (wir berichteten am Samstag im Sportteil).

 
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Ein von der SJR-Vorsitzenden Nancy Kamprad und deren Stellvertreter Ronny Schuster unterzeichneter Brief, der an die Stadträte adressiert ist, liegt der Redaktion vor. Das Thema soll am Mittwoch im Ferienausschuss des Stadtrates behandelt werden. Eine Diskussion ist zu erwarten.

BG-Fraktionsvorsitzender Stephan Müller und BG-Sportpfleger Georg Kämpf verweisen auf die Zuschüsse für den Stadtjugendring, die etwa für Fahrten und Lager nicht in Anspruch genommen werden können, sowie auf die Förderung der geplanten Basketball-Halle, die noch nicht im Bau ist.

„Da wir eigentlich eine gute Zusammenarbeit mit dem Stadtrat pflegen, haben wir uns gewundert, warum man nicht im Vorhinein auf uns zugekommen ist“, schreiben die SJR-Verantwortlichen. So wäre „die Verbreitung von falschen Tatsachen“ vermeidbar gewesen, die Kamprad und Schuster mit ihrem Brief „auch in Bezug auf die rechtliche Komponente“ richtig stellen möchten.

Der Stadtjugendring sei eine Organisation, derer nahezu alle in der Stadt aktiven Jugendorganisationen – Vereine, Verbände und offene Einrichtungen wie Schülercafés und Jugendtreffs – angehören. Der SJR sei ferner eine gemeinnützige Gliederung des Bayerischen Jugendrings und unterstehe der Rechtsaufsicht des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales.

Der Antrag der BG sei inhaltlich wie rechtlich nicht zulässig. Der Zuschuss der Stadt für Fahrten und Lager sei zum einen in der Jugendring-Satzung und zum anderen im seit 2017 gültigen Grundlagenvertrag mit der Stadt Bayreuth verankert. „Eine Änderung dieses Verfahrens bedarf eines Beschlusses der SJR-Vollversammlung und kann so nicht einfach vom Stadtrat in einem Antrag ausgehebelt werden“, schreiben Kamprad und Schuster.

Den „einseitigen Vorstoß“, nur Sportvereine mit Jugendarbeit zu unterstützen, können sie nicht nachvollziehen. Eine Förderung solle durch Zuschüsse an alle Vereine mit Jugendarbeit gehen.

Der Stadtjugendring plane zudem eine Änderung seiner Zuschussrichtlinien, was er vorab bereits Oberbürgermeister Thomas Ebersberger (CSU) mitgeteilt habe. So solle eine SJR-Vollversammlung im Herbst über einen Sonderzuschuss Corona an alle Vereine und Verbände beraten und abstimmen, welcher abhängig von der Delegiertenzahl gestaffelt werde.

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