Das Reh war erst ein Jahr alt, als es am Montagabend einen qualvollen Tod starb. Gegen 22 Uhr rannte es gegen die Scheibe der Speichersdorfer Apotheke, blieb liegen, trat dann wohl mit dem Huf ein Eck aus der Scheibe und verendete.
Ein Reh rennt gegen die Scheibe einer Apotheke. Mitten in Speichersdorf. Warum es so weit ins Ortsinnere kam, das weiß keiner genau. Doch es gibt eine Vermutung: Das Reh war auf der Flucht. Vor einem Hund.
Das Reh war erst ein Jahr alt, als es am Montagabend einen qualvollen Tod starb. Gegen 22 Uhr rannte es gegen die Scheibe der Speichersdorfer Apotheke, blieb liegen, trat dann wohl mit dem Huf ein Eck aus der Scheibe und verendete.
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Warum es von den Feldern bis in die Dorfmitte gehetzt war? Vermutlich, weil es von einem Hund angegriffen wurde, sagt Jagdpächter Patrick Schuder. Er hat das Reh untersucht und festgestellt: Am Vorderlauf hatte das Tier Bisspuren. „Die Wunde war noch frisch, das Blut hatte sich in der ganzen Muskulatur verteilt.“
Schuder will nun Anzeige wegen Jagdwilderei erstatten. Denn eigentlich müssen Hundehalter dafür sorgen, dass ihr Tier keine Wildtiere verfolgt. Zur Not, indem sie es an die Leine nehmen. „Jeder denkt, er hat seinen Hund unter Kontrolle, aber wenn der ein Wildtier sieht, schaltet er halt ab“, sagt Schuder.
Deshalb einen generellen Leinenzwang einzuführen, lehnt Bürgermeister Manfred Porsch aber ab. „Da muss eine Interessenabwägung erfolgen“, sagt er. „Und ein Einzelfall führt noch nicht zur Berechtigung, eine allgemeine Leinenpflicht zu erlassen.“ Zumal kein Mensch zu Schaden gekommen sei.
Wilderei kann mit bis zu drei Jahren Gefängnis bestraft werden. Um ein Verfahren eröffnen zu können, braucht es aber Zeugen. Oder ein Geständnis.