Gangster-Rap und Hexen-Rock Kinderchor: Premiere von Ritter Rost

Von Ulrike Sommerer

Jedes Jahr führt der Spatzen- und Kinderchor der Hochschule für evangelische Kirchenmusik unter der Leitung von Gerti Richter ein Musical auf. In diesem Jahr ist es wieder eine Ritter Rost-Geschichte. Damit hatten die Chorkinder schon öfter Erfolg. Diesmal mischt die Hexe Verstexe mit und macht das Stück zum besonderen Erlebnis.

 
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Und so geht die Geschichte: Die Hexe (grandios zickig gespielt von Emilia Decker) nämlich, die will den Drachen Koks (Emilia Roider) als Feueranzünder habe, bietet Ritter Rost dafür eine Spieluhr (Fidelia Metzner) an. Koks kriegt das mit und sucht das Weite. Er will lieber nach Amerika, als bei der Hexe Feuer spucken. Dort kommt er nie an. Es wird eine abenteuerliche Reise. Koks fällt Räubern in die Hände und heuert blöderweise auf einem Piratenschiff an. Aber natürlich geht alles gut aus.

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Das ist spannend: Die Zuschauer fiebern regelrecht mit, ob es Koks gelingt, der Hexe zu entkommen und ob Ritter Rost (Noa Bureske) wieder zum Ritter wird. Den hatte die Hexe nämlich auch noch in eine Kröte verwandelt. Angst haben muss man trotzdem nicht.

Das ist lustig: Es gibt lustige Sprechszenen. Zum Beispiel sagen die Räuber, als einer von ihnen den Drachen entdeckt: „Da kommt was Grünes! Ein Polizist!“

Das sind tolle Schauspieler: Was die Kinder hier auf die Beine stellen, können Profis kaum besser. Die Hexe dreht als Rockröhre auf der Bühne richtig auf, Burgfräulein Bö (Maike Höher) geht in ihrer Rolle als vom Putzen genervte Frau auf, Johanna Stingl spielt einen überdrehten Diener mit französischem Akzent. Und die Räuber sind einfach nur megacool. Schade, dass bei der Premiere gerade bei ihrem Gangster-Rap die Mikrofone zum Spinnen anfingen. Das sind tolle Lieder: Dieser Gangster-Rap gehört zu den besten Songs im Stück. Aber auch das rockige Lied der Hexe fetzt. Und wenn der gesamte Chor singt, bekommt man einfach nur Lust, selbst mitzusingen.

Für alle ist etwas dabei: Die jungen Zuschauer fiebern natürlich mit dem Drachen Koks mit und verfolgen die Geschichte. Aber auch eure Eltern müssen sich nicht langweilen. Im Stück sind viele lustige Dinge eingebaut, über die auch Erwachsene schmunzeln müssen. Beispielsweise über den Pirat als Umweltschützer.

Das hat uns gut gefallen: Die Kostüme! Es gibt so viel zu entdecken! Alle Kostüme sind liebevoll zusammengestellt und jedes ist besonders. Gut ist auch: Es wird nicht laut. Die Musik ist genau richtig laut, es knallt nie, der Zauberstab zischt nur etwas. So kann das Musical auch von jüngeren Kindern angesehen werden.

So viel Zeit müsst ihr einplanen: Das Stück dauert, mit Pause, zwei Stunden. Aber es wird zu keiner Sekunde langweilig.

Zu diesen Terminen wird noch einmal gespielt: 11. und 12. Juni, jeweils 16 Uhr, im Zentrum (Äußere Badstraße, Bayreuth).