Gammastrahlenblitze waren in den 1960er Jahren zufällig durch Satelliten entdeckt worden - und werden durch diese täglich beobachtet. Sie haben aber viel zu kleine Detektorflächen, um für die sehr geringe Helligkeit von Ausbrüchen bei sehr hohen Energien empfindlich zu sein, wie das Teilchenbeschleuniger-Zentrum Desy erklärt. "Daher war es bislang unklar, ob die Monster-Explosionen auch noch Gammastrahlung bei sehr hohen Energien aussenden." Mit erdgebundenen Teleskopen ließen sich die Gammaquanten der Blitze demnach bislang nicht beobachten, weil die Erdatmosphäre sie normalerweise schluckt. Mit den Spezialteleskopen kann nun aber das schwache, bläuliche Cherenkov-Licht registriert werden, das kosmische Gammastrahlung in der Erdatmosphäre erzeugt.
Dass der Nachweis im Bereich der Gammastrahlung gelang, hat David Green vom MPP zufolge auch mit mehreren glücklichen Umständen zu tun: Einerseits seien im Fall von "Magic" nur wenige Sekunden zwischen Satellitendetektion und Ausrichtung der Teleskope auf der Erde vergangen. Andererseits seien beide beobachteten Blitze in kosmischen Maßstäben vergleichsweise nah gewesen und somit deutlich heller und besser detektierbar als andere, weiter entfernte Explosionen.
Green betonte, dass man mit den Teleskopen auf der Erde bislang nie die Blitze selbst messen konnte, da diese je nach Art der Explosion nur 2 bis maximal 60 Sekunden andauerten. Aber die Forscher seien diesmal sehr nah dran gewesen und hätten viel vom Nachglühen der Blitze aufzeichnen können.