Fußweg an der Bahnlinie Abkürzung sperren oder nicht?

Von
Seit Ende April ließt quer über dem Fußweg vom Friedhof zur Neuhofer Straße, parallel zur Bahnstrecke Bayreuth-Nürnberg ein umgestürzter Baum. Die Bahn will den Weg sperren, die Stadt sucht noch mal das Gespräch. ⋌Foto: Frauke Engelbrecht Quelle: Unbekannt

CREUßEN. Es ist eine viel genutzte Abkürzung in Creußen: Ein Fußweg vom Friedhof zur Neuhofer Straße, parallel zur Bahnstrecke von Bayreuth nach Nürnberg. Seit Ende April ist der Durchgang aber durch einen massiven Baumstamm, der aus einem privaten Grundstück eines Anliegers gekippt ist, gesperrt. Jetzt machte sich der Bauausschuss ein Bild vor Ort.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

In einer der vergangenen Stadtratssitzungen hatte Bürgermeister Martin Dannhäußer (ÜWG-FW) mitgeteilt, dass die Bahn beabsichtige, den Weg demnächst zu sperren. Das hatte bei vielen Bürgern für Protest gesorgt. Nun teilte Dannhäußer mit, dass es erneut Gespräche mit der Bahn gab und geben wird. Eventuell soll es doch keine Sperrung geben, sondern eine Duldung, dass der Weg genutzt werden kann.

Seit 15 Jahren privat gepflegt

Vor 25 Jahren habe der Bauhof das bestehende Holzgeländer gegen ein Metallgeländer ausgetauscht – mit Duldung der Bahn. Dieses weist mittlerweile schon einige Defekte auf. Stellenweise ist es gebrochen und die Halterung der Pfosten nicht mehr stabil. „Vor 15 Jahren hat die Bahn dem Bauhof untersagt, den Weg zu pflegen“, so Dannhäußer weiter.

Seitdem hätten Privatleute den Weg immer mal wieder in Eigenleistung freigeschnitten. Außerdem sei der Weg in der Vergangenheit schon mal gesperrt gewesen. „Die entsprechenden Schilder sind aber immer wieder verschwunden“, sagte er. Inzwischen hätten sich aber die Sicherheitsbestimmungen und verkehrstechnischen Bedingungen geändert. Außerdem bestehe die Gefahr, wenn von privat kleinere Äste auf dem Weg geschnitten werden, dass diese durch die Sogwirkung vorbeifahrender Züge auf die Gleise gezogen werden können.

Diskussionen in der Politik

Mario Tauber (ÜWG-FW) appellierte, den Sachverhalt im Stadtrat zu besprechen und entscheiden. „Und wenn Sperrungsschilder aufgestellt werden, ist die Frage, ob sie eine Aussagekraft haben“, so Tauber. Denn in Sachen Haftung würden es nichts ändern, auch wenn vermerkt sei „Nutzung auf eigene Gefahr“.

Toni Schmidt (Creußener Liste) und Petra Preißinger (CSU) sprachen sich für die Errichtung der Schilder aus. „Es geht bei der Nutzung des Weges weniger darum, dass man weniger Zeit von einem Ort zum anderen braucht, sondern dass es gerade für ältere Bürger eine Erleichterung ist, diesen ebenen Weg zu nutzen, statt die Neuhofer Straße bergauf zu gehen.“

Defektes Geländer reparieren

Fritz Büttner (CSU) sprach sich dafür aus, auf jeden Fall noch mal das Gespräch mit der Bahn wegen eines Duldungsrechtes zu suchen. „Es wäre sehr zu bedauern, wenn der Weg nicht mehr genutzt werden kann“, sagte er.

Man müsse sich dringend Gedanken machen, was ist, wenn es wegen des defekten Geländers zu Unfällen komme, mahnte Werner Lautner (CSU). Er fragte an, ob es repariert werden könne.

Thomas Kolb (SPD) gab zu bedenken, dass schon einige Pfosten aus der Halterung und den Hang runter gerutscht sind. „Dadurch wird der Weg immer schmäler“, so Kolb. Außerdem sei der Durchgang auch gefährlich, da es keine Beleuchtung gebe. „Das ist gefährlich. Wer trägt die Verantwortung, wenn etwas passiert?“, fragte er.

Unterstützung aus der Stadt

Die Stadt sitze auf jeden Fall mit im Boot, so Bürgermeister Dannhäußer. Innerhalb der nächsten zwei Wochen habe er mit einem Vertreter der Bahn einen Ortstermin, an dem alle offenen Fragen geklärt würden. Danach werde das Thema noch mal im Stadtrat vorgetragen.

Autor

Bilder