An die EU appellierte Söder, die Kennzeichnung regional erzeugter Lebensmittel zu erleichtern. Damit könne dem Wunsch vieler Verbraucher nach Nahrungsmitteln aus der Region nachgekommen werden. Für Kaniber wäre die Herkunftskennzeichnung auch ein Zeichen der Fairness gegenüber den europäischen Landwirten, die immer höhere Auflagen bezüglich Klimaverträglichkeit und Tierwohl zu erfüllen hätten. Ihre Produkte müssten deshalb klar erkennbar von Billigimporten von außerhalb der EU zu unterscheiden sein. Wojciechowski erklärte, er stehe zum bayerischen Modell des familiengeführten Agrarbetriebs. Seine Politik ziele darauf ab, regionale Lieferketten auszubauen und für kürzere Wege zwischen Produktion und Vermarktung von Lebensmitteln zu sorgen. Eine Stärkung der Anbauflächen sei „sehr wichtig“. Zwar sehe es derzeit nicht so aus, dass kurzfristig Hungersnöte drohten, gleichwohl müsse die Produktionskraft verbessert werden, um die Gefahren zu verringern. Mit Blick auf die Ukraine kritisierte er, dass dort die Ausfuhr von Lebensmitteln durch Russland verhindert werde. Es brauche daher „Solidaritätskorridore“ für den Transport nach Europa und in die Welt.