Für Lebensmittelgutscheine Kurier-Stiftung unterstützt Sozialamt mit weiteren 5000 Euro

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Dominique Poitz vom Sozialamt der Stadt Bayreuth. Nach Prüfung der Sachlage werden die Lebensmittelgutscheine zugeschickt. Foto: Ralf Münch. Quelle: Unbekannt

BAYREUTH. Der Tafelladen ist seit dem 14. März geschlossen. Und wird das auch bis auf weiteres bleiben, sagt die Leiterin, Ingrid Heinritzi-Martin. Um Menschen, die auf diese Lebensmittel angewiesen sind zu helfen, verteilt das Sozialamt der Stadt Lebensmittelgutscheine in Höhe von jeweils 15 Euro. Das Geld dafür stammt aus Mitteln der Kurier-Stiftung „Menschen in Not“.

 
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2014 war ein Fonds in Höhe von 5000 Euro aufgelegt worden, damit vor allem Obdachlose kurzfristig unterstützt werden können. Jetzt – nach der Schließung des Tafelladens – begann der Ansturm auf das Sozialamt, so dass die verbliebenen rund 2500 Euro sehr schnell verbraucht waren, sagt Nancy Kamprad vom Sozialamt. „Wir haben in den letzten Tagen rund 250 Gutscheine ausgegeben.“

Damit es zügig weitergehen kann mit der Unterstützung, hat sich die Stiftung „Menschen in Not“ bereit erklärt, weitere 5000 Euro für diese Aufgabe zur Verfügung zu stellen.

Obwohl es sehr aufwendig ist, werden bei der Ausgabe der Gutscheine, die zum Einkauf in verschiedenen Lebensmittelmärkten berechtigen, die strengen Auflagen weiterhin eingehalten, sagt Nancy Kamprad, die gemeinsam mit einer Kollegin wechselweise den Telefondienst übernimmt. „Und die Leitungen stehen nicht still.“

Die Bedürftigkeit jedes einzelnen wird erst überprüft, und danach geht per Post der Gutschein an die Antragsteller. „Meist wird er bereits am nächsten Tag verschickt,“ sagt Kamprad. Die Hilfe soll so schnell wie möglich greifen.

Gültig sind die Gutscheine für zwei Wochen. Man werde das Angebot auf jeden Fall noch nächste Woche aufrecht erhalten, sagt Kamprad, solange die Tafel geschlossen bleibt.

Ob und wie es danach weitergeht, werde sich zeigen. Heinritzi-Martin rechnet nicht damit, dass die Tafel bereits im April wieder öffnet. Nach dem letzten Ausgabetag am Samstag, 14. März, und der Krisensitzung am Montag darauf habe man sich zur Schließung entschlossen, in erster Linie um die rund 140, meist älteren, ehrenamtlichen Helfer nicht zu gefährden.

Es sei auch nicht so einfach, neue Helfer zu übernehmen, sagt sie. In manchen Städten werde der Betrieb der Tafeln von Studenten übernommen. Auch hier gebe es aber ein hohes Infektionsrisiko, erklärt Heinritzi-Martin.

„Und viele kennen die Tafelarbeit überhaupt nicht. Manche denken, wir geben einfach nur abgepackte Lebensmittel weiter. Dem ist nicht so. Gemüse und Obst muss sortiert, gereinigt und geputzt werden“, erklärt sie. Und auch abgepackte Lebensmittel müssen geprüft werden. Außerdem gebe es für die Mitarbeiter im Vorfeld Hygiene-Schulungen.

Die Zeit der Schließung habe man jetzt genutzt, um die Räume zu säubern und aufzuräumen. „Unsere Kistenwaschmaschine lief die ganze Zeit. Und das war auch dringend nötig.“ Ein weiteres Regal wurde aufgestellt.

„Ende der Woche wird dann nur noch der Ladenleiter da sein,“ sagt Heinritzi-Martin. Wann die Tafel in Bayreuth wieder öffnet, vermag sie nicht zu sagen. Die Gesundheit aller Beteiligten habe in dieser Krisenzeit absolut Vorrang. „Oberstes Gebot ist jetzt, dass wir die Ausbreitung des Virus eindämmen.“

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