Für die Umwelt aktiv Mit Hirn, Herz und Gummistiefeln

Weltweite Ernährung ist das Jahresthema beim Lindenhof. Für die Teilnehmer am runden Tisch hatte Thomas Kappauf selbst gekochten Gemüseeintopf und Apfelmuffins vorbereitet. Dritte von rechts: Organisatorin Ulrike Schäfer, Leiterin der Umweltstation Liasgrube. Foto: Gabi Schnetter/Gabi Schnetter

Den Vorwurf, realitätsfremd zu sein, wollen sie nicht gelten lassen: Am Mittwoch machten sich Vertreter fast aller Umweltstationen Oberfrankens für ihre Aufgaben stark. Die Vernetzung kommt voran. An der Anerkennung hapert es oft noch.

„Wir machen viel mehr als Tiere streicheln und Blümchen pflanzen“, sagt Organisatorin Ulrike Schäfer von der Umweltstation Liasgrube. Doch oft genug würden Vertreter der Umweltverbände noch in die Ecke gedrängt, realitätsfern zu sein.

Der Saal im Umweltinformationszentrum des Landesbundes für Vogelschutz (LBV) im Lindenhof ist gut gefüllt. Rund zwei Dutzend Akteure aus Mitwitz, Helmbrechts, Eggolsheim, Bamberg, Bad Alexandersbad, Frensdorf und Weismain stellen ihre Projekte für das Jahr vor. Zielsetzung sei nicht nur, den Klimawandel zu meistern, sondern auch Schulen als Lernorte für nachhaltige Entwicklung mit einzubeziehen, betont Ulrike Schäfer. Und das alles geschieht unter dem Dach der Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung (ANU) mit dem Qualitätssiegel Umweltbildung Bayern, dem bereits 143 Einrichtungen bayernweit angehören.

Runder Tisch im Lindenhof

Seit 1997 gibt es den Runden Tisch, der mehrmals im Lindenhof zu Gast war, um Netzwerkpflege zu betreiben und Informationen und Neuigkeiten auszutauschen. In diesem Jahr wollen sich die Teilnehmer der bayerisch-tschechischen Freundschaft annehmen und immer noch bestehende Vorurteile abbauen. „Warum soll die Region an der Grenze aufhören?“ fragt Ulrike Schäfer. Und Umweltpädagoge Thomas Kappauf vom Lindenhof ergänzt: „Im Nachbarland hat sich viel weiterentwickelt in den letzten Jahren.“ Bei der Ausbildung der Erzieherinnen und Erzieher beispielsweise sei das Thema Nachhaltigkeit längst mit Bestandteil.

Vom Wissen zum Handeln

Wichtig sei, dass der Schritt vom Wissen um die Umweltproblematik hin zum Handeln jetzt gegangen werde, sagt Schäfer. „Und da sehen wir uns als Multiplikatoren.“

Konkret geplant werden in diesem Jahr die Nachhaltigkeitstage in Selb am 14. Und 15. Juli, in dem sich alles ums Wasser dreht, und Jahresthema beim Lindenhof ist die weltweite Ernährung. Die Umweltstation biete sich als ganzheitlicher Lern- und Erfahrungsort zu diesem Thema an, sagt Kappauf. Klassen ab der fünften Jahrgangsstufe können sich dafür anmelden. Schaubeete mit Terra Preta lassen das Thema Selbstversorgung, Gemüseanbau und naturnaher Gartenbau, Konservieren und Verarbeiten von Obst und Gemüse sowie Apfelsaft pressen erlebbar machen. Kulturgeschichte und Getreideanbau, Ökolandbau und konventionelle Landwirtschaft, Mehl mahlen und verarbeiten, aber auch die Auswirkungen des Fleischkonsums oder eine Sojawerkstatt und das Mixen grüner Smoothies, wahrer Vitaminbomben mit Kräutern stehen dabei im Mittelpunkt.

Weitere Gartenthemen

Viele Gartenthemen stehen weiterhin auf dem Plan: neben gut besuchten Sensen-Dengelkursen sind es Hochbeet-Workshops, aber auch Kimchi-Kurse. Geplant ist außerdem, einen Apotheker-Garten anzulegen, aber auch ein Flächenbüfett, um zu verdeutlichen, wie viel Platz benötigt wird, um die Lebensmittel anzubauen, die beispielsweise für Spaghetti mit Sauce bolognese gebraucht werden.

Anmeldung unter Telefon 0921/759420 oder unter www.oberfranken.lbv.de

Autor

 

Bilder