Für den an Leukämie erkrankten Leonard ließen sich 3918 Menschen Blut abnehmen Helmbrechts: Großer Andrang bei Typisierung

Die Welle der Hilfsbereitschaft für den kleinen Leonard war riesengroß: 3918 Menschen ließen sich am Sonntag im Bürgersaal für den an Leukämie erkrankten Sechsjährigen aus einem Helmbrechtser Ortsteil typisieren.

 
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Eine lange Schlange vor dem Bürgersaal: Mehr als 3900 Menschen waren dem Aufruf zur Typisierung gefolgt.⋌ Foto: red Foto: red

Wie Yvonne Renz von der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) erklärte, sind die Chancen allerdings sehr gering, dass bei der Aktion ein passender Spender für Leonard dabei ist. „Wir suchen hier die Nadel im Heuhaufen. Aber den Eltern ist das bewusst.“ In der Datei befinden sich weltweit bereits fünf Millionen Menschen. Keiner von ihnen passt zu Leonard. Trotzdem hoffen die Eltern natürlich. Dass diese Hoffnung immer wieder mal erfüllt wird, beweist das Beispiel der 30 Jahre alten Anja Spitzner aus dem oberpfälzischen Vohenstrauß. Sie erkrankte vor Weihnachten vergangenen Jahres ebenfalls an Leukämie und ebenso gab es vor wenigen Wochen eine Typisierungsaktion in ihrem Heimatort. Und siehe da: Das Wunder geschah: Zwar nicht bei der Aktion selbst, aber im weltweiten Datenregister wurde ein Spender für die Polizistin gefunden. Ende April soll Anja die Stammzellenspende in der Uniklinik Regensburg bekommen.

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Zur Typisierung nach Helmbrechts kamen Frauen und Männer aus der ganzen Region – bis aus Coburg, Kronach, Bamberg und Bayreuth. Im Foyer des Bürgersaals wurden sie von 74 medizinischen Fachkräften empfangen und ließen sich Blut entnehmen. Von der großen Resonanz war auch das Organisationsteam um Sven Sibber tief beeindruckt. „Damit haben wir in den kühnsten Träumen nicht gerechnet.“ Trotz der langen Menschenschlange vor der Tür hielt sich die Wartezeit in Grenzen. Etwa 15 Minuten mussten die Leute vor der Tür stehen. „Es war einfach beeindruckend. Alles hat reibungslos geklappt“, freute sich Sibber.

Auch Yvonne Renz war begeistert. „Wir sind völlig überwältigt.“ Auch von der Spendenbereitschaft. Bereits vor der Aktion waren 45 000 Euro eingegangen; bei der Typisierung selbst kamen noch einmal 28 000 Euro zusammen. Da jede Typisierung 50 Euro kostet, bittet die DKMS weiterhin um Spenden. Laut Renz gab es am Sonntag auch eine Aktion in Stuttgart. Dort ließen sich 3400 Frauen und Männer für eine krebskranke Mutter typisieren. Vielleicht ist ja dort Leonards Retter dabei. ⋌uf