Einzigartig flächendeckende Versorgung

Speichersdorf/Guttenthau - Mit der Installation in Guttenthau befindet sich die Gemeinde Speichersdorf auf der Zielgeraden einer flächendeckenden und vernetzten Versorgung mit Defibrillatoren vom gleichen System und einer Rückkoppelung an die Leitstelle. „Das ist einzigartig im Landkreis, in ganz Oberfranken und im Freistaat“, gerät Bernet ins Schwärmen. Speichersdorf sei hier vorbildlich unterwegs. Der ehrenamtliche BRK-Instruktor war bei der Inbetriebnahme des fünfzehnten Defis voll des Lobes und Dankes angesichts der Resonanz, der Finanzierungsaktionen und breiten Unterstützung in Guttenthau und Speichersdorf im Allgemeinen.

Mit Herzblut und großen Anstrengungen initiiert und vollständig finanziert wurde die Aufstellung der Notfallstation mit AED (Automatisierter externer Defibrillator) durch eine bemerkenswerte Aktion der Feuerwehr um Vorsitzenden Michael Kaußler. Für diesen AED als wichtiges Hilfsmittel im Falle eines plötzlichen Herzstillstandes wurde ein groß angelegter Spendenaufruf gestartet. Örtliche und regionale Unternehmen wurden angesprochen. Die Mühe sollte belohnt werden. Die Resonanz war enorm. Von den Firmen gingen Spenden zwischen 30 und 1000 Euro ein. Mit einer pfiffigen Idee war das Bäckermeisterehepaar Birgit und Reiner Müller aus Speichersdorf dabei. Sie starteten eigens für das Defi-Projekt eine glänzend angenommene Krapfenaktion. Der Reinerlös von 950 Euro wurde von beiden noch privat aufgestockt.

Aber auch Lebensmittel Ackermann, Reifen Deubzer, Feuerschutz Ludwig, Metzgerei Lehner, Baustoffe Merkl, Elektro Kaußler, Schreinerei Birkner, Haustechnik Günthner, Metallbau Schmidt, Futtermittel Krodel, Sparkasse, Autohaus Scherm, Rewe Kellner und Elektro Pühl zeigten sich für die Unterstützung des elektrischen Lebensretters außerordentlich großzügig. Ein wichtiger Unterstützer des Projekts war zudem die Adalbert-Raps-Stiftung aus Kulmbach. So konnten die Kosten von knapp 4000 Euro fast vollständig durch Spenden gedeckt werden. Die Gemeinde Speichersdorf unterstützt das Projekt durch die Übernahme der Unterhaltskosten.

Der Defibrillator ist 24 Stunden, sieben Tage die Woche zugänglich. Er ist direkt mit der Integrierten Leitstelle Bayreuth/Kulmbach verbunden und wird von dort rund um die Uhr überwacht. Das Gerät besitzt fortschrittliche, technische Diagnosefähigkeiten und kann von Laien ohne Probleme bedient werden. Durch seinen Einsatz wird die Überlebenschance Betroffener entscheidend erhöht. Denn bei einem Herzstillstand ist schnelle Hilfe erforderlich. Die Überlebenschance von Kranken hängt von wenigen Minuten ab.

Um die Bedienung im Ernstfall zu erleichtern, hat der Kommandant der Guttenthauer Wehr, Bernd Pöhlmann, die Aus- und Fortbildung im Blick.

Dabei wurde im ersten Schritt eine Schulung für die aktiven Kameraden der Feuerwehr und im September für die Bevölkerung abgehalten. Zukünftig sollen regelmäßig Schulungen durchgeführt werden.

Derzeit im Gemeindegebiet verfügbare Defibrillatoren stehen am Rathaus, bei der Raiffeisenbank Speichersdorf, am Falkenheim und TSV Sportheim, am Feuerwehrhaus Göppmannsbühl, der Jugendstätte Haidenaab, beim Gemeinschaftshaus Windischenlaibach, bei den Feuerwehrhäusern Ramlesreuth, Nairitz/Kodlitz, Guttenthau, Frankenberg und am Gemeinschaftshaus Plössen. Darüber hinaus gibt es einen Defi in der Sportarena und in der Hausarztpraxis Dr. Singer. Über einen Defibrillator verfügt auch die Feuerwehr Speichersdorf. Überlegungen für die Anschaffung von Geräten laufen beim ASV Haidenaab-Göppmannsbühl für das Sportheim, bei der Feuerwehr Kirchenlaibach für das Feuerwehrhaus und für den Ortsteil Wirbenz. wh