FSV sieht sich in Coburg als Außenseiter

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Einst im Trikot der SpVgg Bayreuth auf Torejagd, jetzt beim FC Coburg: der mittlerweile 33-jährige Daniel Sam. Foto: Karl Heinz Lammel Foto: red

In Relegationsspielen werden die Chancen für gewöhnlich bei 50:50 gesehen. Der FSV Bayreuth ist für Trainer Jörg Pötzinger nicht zuletzt wegen der personellen Situation aber krasser Außenseiter, wenn er am Donnerstag um 18.30 Uhr beim FC Coburg in die erste Runde der Mission Klassenerhalt in der Landesliga Nordost startet – ungeachtet des viel zitierten Vorteils, im Rückspiel am Sonntag um 16 Uhr zu Hause antreten zu dürfen.

 
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„Wenn wir wie in Memmelsdorf schon fünf Stück bekommen, bringt uns auch ein Auswärtstor nichts. Daheim gewinnen wir nicht 4:0“, weiß der FSV-Coach und fordert deshalb: „Wir müssen erst einmal so wenig wie möglich Gegentore kassieren, bevor wir nach vorne denken können. Wir haben zwar nur fünfmal zu Null gespielt, dann aber immer gewonnen. Ziel ist es, nicht zu verlieren.“

Zudem gibt er zu bedenken, dass seine Mannschaft bei der 1:5-Niederlage zum Saisonfinale am vergangenen Samstag zwar zwei hundertprozentige Chancen gehabt habe, in der zweiten Halbzeit aber nur noch eine einzige Möglichkeit. In erster Linie müsse aber das Abwehrverhalten deutlich besser werden. „Wir haben die schlechteste Defensive der Landesliga, sie den zweitbesten Sturm der Bezirksliga. Da muss man nur eins und eins zusammenzählen, um zu wissen, was passieren kann“, sagt Pötzinger. „Ich will von allen die Einstellung und Leidenschaft sehen, die es im Fußball und ganz besonders in Relegationsspielen braucht. Die Mannschaft muss dem Verein gegenüber Charakter zeigen und alles rausholen, was drin ist. Gegen Memmelsdorf und Veitsbronn war es teilweise unterirdisch.“

Vor allem die 0:3-Heimniederlage gegen den ASV vor knapp zwei Wochen wurmt den FSV-Coach noch: „Das war ein ärgerlicher Dämpfer.“ Zuvor hatten die Prellmühler nach drei Siegen in vier Spielen noch die Chance auf den direkten Klassenerhalt. „Dann hätten wir uns vielleicht auch in Memmelsdorf anders präsentiert. Ich habe gesagt, dass 40 Punkte reichen. So sind wir gerade noch in die Relegation reingerutscht.“

Gastgeber seit 17 Spielen unbesiegt

Gegner Coburg strotzt hingegen nur so vor Selbstbewusstsein. Mit nur einem Punkt Rückstand zum letztjährigen Mitabsteiger FC Eintracht Bamberg wurde der FC Vizemeister der Bezirksliga West. Die letzte ihrer lediglich drei Saisonniederlagen kassierte die Elf von Trainer Matthias Christl am 3. Oktober beim TSV Mönchröden (0:2). Seitdem gab es drei Unentschieden und 14 Siege – darunter ein 8:2 in Breitengüßbach, zwei 7:1 gegen Merkendorf und Ebing sowie zwei 7:0 gegen Bosporus Coburg und zum Abschluss gegen Lettenreuth. 55 der insgesamt 98 Treffer gehen auf das Konto von Lukas Mosert (33) und Sertan Sener (22). Hinzu kommen zehn Tore (in nur zwölf Partien) des ehemaligen Altstädters Daniel Sam.

Beim FSV fehlt für die erste Relegationsrunde neben Marc Kellner und Dominik Düngfelder mit Frederik Schmidt-Hofmann eine weitere Stütze der vergangenen Wochen. So könnte es durchaus passieren, dass Adrian Graf nach achtmonatiger Verletzungspause gleich von Beginn an ran muss.

FSV Bayreuth: Petrovic – Schwarzer, Röthlingshöfer, Menzel, Hannemann, Ziegler, Ollet, Hendel-Diaz (?), Ari, Elsner, Degele, Sohlfrank, Scheich, Graf.

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