Die Zweisamkeit gehe mit der zunehmenden Medialisierung zurück. Das Smartphone ist zur attraktiven Freizeitmöglichkeit geworden, die immer und überall möglich ist. "Damit werden auch Pausen in der Freizeit gefüllt. Das Smartphone wird zum Lückenfüller. Das ist kontraproduktiv für die Zeit, die ich sonst mit meiner Partnerin oder meinem Partner verbringen würde."
Interessanterweise sollen Eltern noch den meisten Sex haben. So hätten 59 Prozent der Eltern in der Altersgruppe der 25- bis 49-Jährigen wenigstens einmal die Woche Sex und 82 Prozent mindestens einmal im Monat. Knapp dahinter folgen laut "Freizeit-Monitor" die kinderlosen Paare (58 Prozent wöchentlich und 85 Prozent monatlich). Am wenigsten Sex haben der Studie zufolge Singles (27 Prozent wenigstens einmal die Woche Sex, 49 Prozent zumindest einmal im Monat) und Ruheständler (ab 65 Jahre: 7 Prozent mindestens einmal die Woche Sex, 23 Prozent monatlich).
Die besten Tricks für weniger Freizeitstress kennen anscheinend Rentner. Sie sind der Studie zufolge am meisten mit ihrer Freizeit zufrieden. Das hat nicht nur etwas damit zu tun, dass sie weniger süchtig nach Smartphones sind. "Sie sind lebenserfahrener und wissen, was ihnen gut tut", bringt es Reinhardt auf den Punkt. Sie können, müssen und wollen nicht mehr überall dabei sein.
Daraus ließen sich auch die besten Tricks für eine erholsame Freizeit ableiten, so der Zukunftswissenschaftler. "Weniger vergleichen mit anderen, den Moment genießen, Single- statt Multitasking, weniger hinterfragen und vor allem digitales Detoxing." Also: das Handy einfach mal für längere Zeit weglegen.
Vor allem dank der mittleren Generation, den 25- bis 49-Jährigen, hat er auch Hoffnung auf bessere (Frei-)Zeiten. "Sie erkennt mittlerweile, dass es schön ist, ein Hotel ohne WLAN zu haben, mehr Zeit mit den Kindern, der Familie zu verbringen und einfach zu lesen und zu entspannen." Diese Generation habe wieder mehr Sehnsucht nach sozialer Zeit. "Die Familie erlebe eine Renaissance, aber auch die Nachbarschaft."