Dank guter Schauspielleistung, nicht zuletzt von Barbara Prakopenka. Sie überzeugt als Steffi Schwinn, Tochter der Wirtsleute, in der sich das ganze Elend ihrer Eltern gesammelt zu haben scheint. Dank einfühlsamer Kommissare, die sichtbar Freude an ihrer Arbeit haben. Und weil der Film Spaß macht - ganz ohne zuweilen bemühtes Pointen-Feuerwerk wie in Münster. Sondern mit glaubhaften Dialogen und subtiler Situationskomik.
Ein sympatisches Ermittler-Team
Da stellt Spurensicherer Michael Schatz (Matthias Egersdörfer) in bewährter fränkischer Trockenheit fest, dass er angesichts von 17 Euro in der Kasse des Wirtshauses die Wahrscheinlichkeit, dass die Wirtin einen Raubmord zum Opfer gefallen ist, "nicht unbedingt ganz hoch ansetzt". Da entgleisen Paula Ringelhahn die Gesichtszüge, als Felix Voss sich als ihr Lebensgefährte ausgibt und ihr sanft den Arm um die Schulter legt. Herrlich, wie seine vermeintliche Stieftochter Wanda Goldwasser der Brechreiz kommt, als eine Leiche an den Dreien vorbeigetragen wird - dabei hatte Voss der Sekretärin des Instituts für Anatomie doch gerade noch weisgemacht, sie seien gekommen, weil Wanda Medizin studieren wolle.
"Wenn es da 'ne Beziehung gäbe: Je schöner die Landschaft, desto weniger bringen sich die Menschen um - das wäre ein Grund, in Franken zu arbeiten", sinniert Voss eingangs. "Gibt es aber nicht", sagt Goldwasser. Gott sei Dank! Sonst müssten wir länger auf die nächste Folge warten.
Mehr zum Franken-"Tatort":
Die Mörderin im Interview
Andreas Leopold Schadt aus Hof: So relaxt wie Kommissar Fleischer
Diese Pegnitzerin spielt im Franken-Tatort
Tatort-Preview in Würzburg: Perfekter Mord, perfekter Abend?
Streit um Hof als Drehort