Fotos zeigen, dass trotz gerichtlicher Verfügung am Windpark Vogelherd gebaut wurde Windpark: Arbeiten trotz Baustopp

Von Thorsten Gütling

Am 20. Dezember hat der bayerische Verwaltungsgerichtshof in München einen Baustopp für den Windpark Vogelherd zwischen Busbach und Lochau verhängt. Gearbeitet wurde seitdem trotzdem, das belegen Fotos. Der Betreiber spricht von Sicherungsmaßnahmen.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Fotos zeigen: Noch am 23. Januar wurde am Windpark Vogelherd gebaut. Foto: Bernd Zimmermann Foto: red

Demnach wurden noch am Montag dieser Woche Betonteile mit einem Kran in die Höhe gehoben, um den Mast eines Windrades zu verlängern. Allerdings an einem der beiden Windräder, die auf Thurnauer Gebiet stehen. Der Baustopp gilt aber nur für die sechs Anlagen auf Eckersdorfer Grund. Weil das Gericht vermutet, dass das Landratsamt Bayreuth die Folgen der Anlagen für Vögel und Fledermäuse nicht richtig geprüft hat.

Nach der Werbung weiterlesen

"Konnten nicht einfach den Hammer fallen lassen"

Andere Fotos zeigen aber, dass auch in Eckersdorf noch eine Woche nach dem Baustopp Rotorblätter montiert wurden. Der Kulmbacher Rechtsanwalt Stefan Kollerer sagt: Auf Nachfrage hatte der Investor dem Gericht versichert, dass es seit dem Baustopp lediglich zu Sicherungsmaßnahmen gekommen sei. Mehrere Anfragen des Kuriers dazu ließ das Unternehmen unbeantwortet. Jetzt sagt Maik Hünefeld, ein Sprecher des künftigen Betreibers Trianel: Man habe aus Gründen der Baustellensicherung noch Rotorblätter an einer der Anlagen montieren müssen. Nur so stehe ein Windrad stabil. An zwei anderen Anlagen habe man die Masten noch verspannen, die einzelnen Betonteile also mit Stahlseilen verbinden müssen. Der Sprecher wörtlich: „Als der Baustopp bekannt wurde, konnten wir nicht einfach den Hammer fallen lassen, sondern mussten die Baustelle absichern.“ Es könne schließlich sein, dass die Baustelle für längere Zeit nicht mehr betreten werde. Der Sprecher weiter: „Jetzt wird kein Hammerschlag mehr gemacht.“

Noch diese Woche wurde gearbeitet

Er gibt aber zu, dass auch in Eckersdorf noch in dieser Woche gearbeitet wurde. Es seien Schrauben angedreht und ein Kran abgebaut worden.
Eckersdorfs Bürgermeisterin Sybille Pichl hatte zuvor erklärt, sie warte seit Wochen auf eine Antwort des Betreibers. Pichl zufolge habe der Investor einst angedeutet, die Gemeinde an den Kosten und Gewinnen des Windparks beteiligen zu wollen, davon später, als sich die Grundstücksverhandlungen problemlos gestalteten, aber nichts mehr wissen wollen. Unternehmenssprecher Hünefeld dazu: Eine Beteiligung der Gemeinde müsse noch geklärt werden.

Am 8. Februar wird verhandelt.