Foto-Ausstellung Bewegende Bilder aus dem Kriegsgebiet

Werner Reißaus

Der Bamberger Fotograf Till Mayer reist regelmäßig in die Ukraine, um den Krieg festzuhalten. Seine eindrucksvollen Fotos sind nun in einer Ausstellung im Kulmbacher Landratsamt zu sehen.

 
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Eröffnung der Wanderausstellung mit ( von links) Constantin Groth von der Friedrich-Naumann-Stiftung, Kreisrat Thomas Nagel (FDP), Till Mayer, stellvertretende Landrätin Christina Flauder und Kreisrätin Brigitte Lauterbach (Die Grünen). Foto: rei

Im Namen der Friedrich-Naumann- sowie der Thomas-Dehler-Stiftung hat FDP-Kreisrat Thomas Nagel im Landratsamtes eine bewegende Wanderausstellung unter dem Titel „Frontlinie - Europas Krieg in der Ukraine“ eröffnet. Zu sehen sind im Foyer 40 Fotos des Bamberger Journalisten und Fotograf Till Mayer. Dieser berichtet seit Jahren vom Überfall Russlands auf die Ukraine. Seit Februar 2022 reist er im monatlichen Rhythmus dorthin.

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Die Bilder begleiten Soldaten direkt im Kampfgebiet und sie zeigen aber auch: Die Front ist ebenso dort, wo russische Scharfschützen auf eine Mutter schießen, die den verbrannten Leichnam ihres Sohnes bergen will, wo Raketen in Wohngebiete einschlagen, wo Menschen um ihre Angehörige bangen oder trauern. „Es geht immer um die Menschen, die mutig sind, Menschen, die unsere Freiheit verteidigen, Menschen, die tiefes Leid erfahren. Menschen, die in Trümmerfeldern zwischen Ruinen und Minen leben, die die russische Armee durch ihre Angriffe hinterlässt und wie sie dem Aggressor jeden Tag aufs Neue die Stirn bieten“, so Nagel.

In seinem Buch, das Till Mayer in diesem Jahr mit dem ibidem-Verlag herausbrachte, stellte der Autor die Frage, ob der Krieg hätte verhindert werden können: „Ich denke ja. Die Staatengemeinschaft und wir als Zivilgesellschaft hatten 20 Jahre Zeit, ihm Grenzen aufzuzeigen. Putins Angriff auf die gesamte Ukraine kam mit einer jahrelangen Vorgeschichte. Sie begann, als er 1999 in Tschetschenien gnadenlos bombardieren, töten und sehr zerstören ließ. ine junge Frau, die in einem russischen Supermarkt kleine Sticker gegen den Krieg anbrachte, wandert dafür nun sechs Jahre hinter Gitter. Till Mayer: „Für die Ukrainer sieht so kein Leben in Frieden aus, darum kämpfen sie, obwohl ihnen zwei Jahre Krieg so viel geraubt haben.“

Stellvertretende Landrätin Christina Flauder (SPD) dankte Nagel, dass er die Ausstellung in den Landkreis geholt hat, ein Ort, an dem Menschen arbeiten, sich begegnen und geflüchtete Menschen Hilfe und Unterstützung suchen. „Mit diesen Bildern, die wir heute von Till Mayer sehen, werden wir mit all dem Leid, der Krieg über Menschen bringt, direkt konfrontiert. Ich bin mir sicher, dass diese Bilder uns begleiten werden, dass sie uns mitnehmen werden und wir sie mitnehmen in unseren Alltag.“

Die Ausstellung im Kulmbacher Landratsamt ist zu den üblichen Öffnungszeiten der Behörde zu sehen.