Noch bevor es losging, musste Verstappen bei der Frage nach der Konkurrenz um die nächste Pole Position noch lächeln. "Ja, einige gibt es", meinte er. Dass sich Red Bull wohl im Moment nur selbst schlagen kann, denken andere. Red Bull sei auf einem anderen Planeten, meinte Ferrari-Fahrer Leclerc.
Der Blick auf die vorangegangenen drei Trainingseinheiten belegte das auch noch mal: Verstappen fuhr jedes mal die schnellste Runde, selbst Perez hatte er bisweilen um über eine halbe Sekunde hinter sich gelassen. Und auch im sogenannten Q1, dem ersten von drei Zeitabschnitten der K.o.-Ausscheidung dominierte der 25 Jahre alte Niederländer.
Horner kündigt "jede Menge Arbeit" an
Alles lief nach Plan, bis Verstappen auf einmal langsamer wurde. "Ich habe ein Problem, der Motor hat ein Problem", funkte er an die Box. Gut sechs Minuten blieben, den Wagen wieder in Fahrt zu bringen. Zu wenig. Das musste auch der neue starke Mann im Red-Bull-Konzern, Oliver Mintzlaff, in der Garage live mitansehen. Die Vermutung laut Horner: Ein Defekt an der Antriebswelle.
Verstappen stieg aus, das war's, der absolute Topfavorit musste den ersten schweren Rückschlag einstecken - am zweiten Grand-Prix-Wochenende. "Ich kam aus Kurve 10 und dann ist es passiert. Das ist natürlich ärgerlich", sagte Verstappen. "Auf dieser Strecke ist alles möglich, wir haben schon die verrücktesten Sachen gesehen", meinte er zwar auch, betonte aber: "Es geht natürlich um die Punkte, es ist eine lange Saison." Im dichten hinteren Feld wird er vor allem die heikle erste Runde überstehen müssen auf dem ohnehin unfallanfälligen und engen Stadtkurs, auf dem die Fahrer durchschnittlich 250 Stundenkilometer fahren.
Sie hätten ein gutes Rennauto, einen guten Speed auf der Gerade, es sei aber alles möglich, meinte Red Bulls Teamchef Horner und kündigte bis zum Erlöschen der Roten Ampeln "jede Menge Arbeit" an.