Bezirkstagspräsident Denzler: „Der Fokus der Öffentlichkeit liegt meist dann auf der Forensik, wenn negative Schlagzeilen zu berichten sind.“ Celia Wenk-Wolff, Geschäftsführerin des Bayerischen Bezirketages München, sagte: „Sie sind wirklich nicht immer gut behandelt worden.“
Gewalttäter, Kinderschänder
Es waren eben auch oft die für die Öffentlichkeit interessanten Fälle, die auf Leipzigers Arbeitsplatz landeten. Gewalttäter, Kinderschänder, Täter, die mit psychischen Krankheiten geschlagen waren.
Richter, Staatsanwälte, Oberstaatsanwälte und Generalstaatsanwalt Thomas Janovsky, Polizeipräsident Reinhard Kunkel – die Liste der Gäste zeigt, in welch spannendem Umfeld Leipzigers Arbeitsplatz war.
Die Presse sei allerdings „zunehmend kritisch“ bei den Verfahren vor Gericht dabei, sagte Clemens Lückemann, Präsident des Oberlandesgerichtes Bamberg. Vor allem wenn es um die Frage der Schuldfähigkeit von Tätern gehe und darum, Gefahrprognosen zu erstellen. Lückemann sprach, auch ohne das Verfahren näher zu nennen, von „schweren Stürmen“, denen Leipziger standgehalten habe. Und bedankte sich „voller Hochachtung“ für die Zusammenarbeit mit der Justiz.
Viel Arbeit hinter den Kulissen
Aber es war nicht nur die Kriminal-Arbeit im Fokus der Öffentlichkeit, Leipziger arbeitet auch hinter den Kulissen. Er startete in Bayern einen Modellversuch, aus dem eine feste Einrichtung wurde: Die Regelversorgung mit forensischen Ambulanzen, eine Anlaufstelle für aus der Forensik entlassene Patienten, um die Rückfallquote zu minimieren. Außerdem war Leipziger lange Vorstand im bundesweiten Arbeitskreis Forensik, wo er auf die Gesetzgebung Einfluss nahm.
Und er ist seit fast 20 Jahren aktiv für den Bayreuther Verein „Kontakte“, der sich um psychisch kranke, auch forensische Patienten kümmert, etwa 200 Wohnplätze für diese bereitstellt und sie wieder in die Gesellschaft integrieren will. Und er hat eine bundesweite beachtete Fachtagung nach Bayreuth für Forensik geholt.
Wie geht es weiter?
Und was will Klaus Leipziger, jetzt Ex-Chefarzt der Klinik für Forensische Psychiatrie, der Pfarrerssohn, der sich mit „emotionaler Betroffenheit“ bei vielen Weggefährten bedankte, der sich schon als Abiturient für psychisch Kranke engagiert hat, später Facharzt wurde, promovierte, insgesamt 36 Jahre am BKH gearbeitet hat und für sein Werk stehende Ovationen Ovationen bekam, jetzt tun?
„Im überschaubaren Umfang noch ärztlich tätig sein.“