Förderprogramm 50.000 Euro für das BRK-Kindernest

Vor dem Kindernest (von links): Atah (2 Jahre), Alissa (4) und Pama (5) mit Katharina Schneider-Horn, Einrichtungsleitung vom BRK-Kindernest. Foto: Roman Kocholl

Die freie Stelle im BRK-Kindernest wäre für die nächsten zwei Jahre finanziert. Jetzt müsste sie nur noch besetzt werden.

 
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Bayreuth - Gute Nachricht für das BRK-Kindernest: Die Kindertagesstätte in der Dr. Franz-Straße in Bayreuth erhält 50.000 Euro aus dem Bundesprogramm „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“. Die Bundestagsabgeordnete Silke Launert (CSU) teilte am Mittwoch mit, dass das BRK-Kindernest in der dritten Förderwelle zur Bewilligung vorgesehen ist. Mit diesem Programm fördert das Bundesfamilienministerium seit 2016 die alltagsintegrierte sprachliche Bildung als festen Bestandteil in der Kindertagesbetreuung.

„Sprache ist der Schlüssel, mit dem wir uns Wissen aneignen. Jedes Kind soll von Anfang an Zugang zu guten Bildungsangeboten haben“, teilte die Obfrau im Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend dazu mit. Das Förderprogramm richte sich an Kitas, die von einem überdurchschnittlich hohen Anteil von Kindern mit besonderem sprachlichem Förderbedarf besucht werden.

Dies gelte nicht nur für Kinder von Migranten. Es gebe auch viele deutsche Kinder, die nur über einen reduzierten Wortschatz verfügen, betont Launert im Gespräch mit dem Kurier. Handlungsfelder seien neben der sprachlichen Bildung die inklusive Pädagogik sowie die Zusammenarbeit mit Familien.

Die Bayreuther Bundestagsabgeordnete hat in Berlin für eine Verlängerung dieses Programms gekämpft. Von 2016 bis 2020 stellte der Bund Mittel im Umfang von bis zu einer Milliarde Euro für die Umsetzung des Programms zur Verfügung. Ziel des Bundesprogrammes ist es, die Kita-Teams durch zusätzliche Fachkräfte mit Expertise im Bereich sprachliche Bildung zu verstärken.

Gleiche Chancen

Auch die Parlamentarische Staatssekretärin Anette Kramme (SPD) bestätigt, dass die Bayreuther Einrichtung für eine Förderung vorgesehen ist und im Zweijahreszeitraum von 2021 bis 2022 die Summe von 50.000 Euro erhalten soll. „Das Programm trägt dazu bei, die sprachliche Förderung in Kitas zu verbessern und Fachkräfte vor Ort zu stärken. Es leistet damit einen wichtigen Beitrag, damit alle Kinder von Anfang an die gleichen Chancen haben. Ich freue mich, dass auch viele Einrichtungen aus meinem Wahlkreis davon profitieren“, teilte Kramme mit.

Im Moment hat die Sache aber noch einen kleinen Haken: Wie Stefanie Ermer, Einrichtungsleitung des BRK-Kinderhauses mitteilt, ist die entsprechende Stelle im Kindernest derzeit nicht besetzt. Allerdings bemühe man sich intensiv darum, eine passende Erzieherin für die Halbtagsstelle, die mit 19,5 Stunden bemessen ist, zu finden. Auch mit dem Jobcenter stehe man in Kontakt. „Wir suchen Hände ringend nach einer Erzieherin“, sagt Stefanie Ermer.

Ab Alter von zwei Jahren

Und Katharina Schneider-Hahn, Einrichtungsleitung vom Kindernest, weist auf einige Besonderheiten der Tagesstätte hin: Hier werden Kinder bereits ab einem Alter von zwei Jahren aufgenommen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt bei Naturprojekten. „Wir gehen jeden Tag nach draußen und erkunden alles Grüne drum herum“, sagt Katharina Schneider-Horn. Außerdem werde musikalische Früherziehung angeboten.

Das BRK-Kindernest öffnete zum 1. September 2019 seine Pforten. Zunächst in Ersatzräumlichkeiten, denn die Stadt Bayreuth benötigte dringend zusätzliche Betreuungsplätze. Das Gebäude konnte erst später fertiggestellt werden. Im Januar 2020 konnten die zwei Gruppen in die eigentlichen Räume umziehen. Derzeit bietet das BRK-Kindernest 34 Betreuungsplätze in Krippe und Kindergarten.

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