Einer breiteren Schicht von Operfreunden war sie zehn Jahre zuvor bekannt geworden: Als sie in Bayreuth den "Ring" illustrierte und ausstattete. James Levine dirigierte, Alfred Kirchner führte Regie. Levine interpretierte die Musik so, wie sie mancher noch nie gehört haben wollte, zärtlicher und langsamer. Und Rosalie sorgte für die Farbtupfer, ach was, den Farbrausch (in abnehmender Intensität). Von Benetton-Optik war die Rede, vom Comicstrip, vom Augenschmaus der flotten Rheintöchter, vom Designer-"Ring". Aber auch von Poesie, als Gunther, Brünnhilde und Hagen Siegfrieds Tod beschließen: Um sie Schwärze, unter ihnen, über ihnen. Nur die Drei in einem Lichtkegel. Ein Äußerstes an Verlorenheit. "Was zählt, sind Stoff und Musik in einem geschichtslosen Raum – pure Schönheit, abstrakte Form, nichts weiter", so begeisterte sich damals Eleonore Büning in der "Zeit".