Fleißige Sammler 3000 Unterschriften für das Stadtbad

Mitinitiator Manuel Friedrich sammelte am Wochenende fleißig am Kreuzsteinbad Unterschriften. Foto: red

Das Bündnis „Rettet das Stadtbad“, dem der DLRG, die Bayreuther Gemeinschaft, die SPD, Verdi und der DGB angehören, hat Unterstützung durch den Grünen-Kreisverband Bayreuth-Stadt erhalten.

 
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Das Bündnis „Rettet das Stadtbad“ hat einen weiteren Mitstreiter: Auch der Kreisverband der Grünen hat sich jetzt der Aktion angeschlossen. Vorsitzender Ulf Boderius sammelt bereits fleißig Unterschriften.

Großer Zuspruch für den Erhalt

Nachdem die Stadtratsfraktion, der Kreisverband Bayreuth-Stadt, die Grüne Jugend und Landtagsabgeordneter Tim Parchent sich einstimmig für die Teilnahme an der Aktion ausgesprochen hätten, haben er und weitere Mitstreiter bereits vergangene Woche mit dem Sammeln von Unterschriften begonnen. Ob beim Christopher Street Day oder beim Sommernachtsfest in der Ermitage – überall sei ihm großer Zuspruch für den Erhalt des Stadtbades begegnet, sagt Boderius.

Viele Menschen, die im Umfeld von Bayreuth, aber auch weiter entfernt wohnen, würden mit dem Stadtbad ein persönliches Erlebnis verbinden. Sei es die eigene Wassergewöhnung oder die der Kinder oder die Teilnahme an Wassergymnastikkurse.

Die Empörung gehe weit über die Stadtgrenzen hinaus. „Fast jeder, mit dem ich geredet habe, hat sich mit seiner Unterschrift für den Erhalt des Stadtbades ausgesprochen“, so Boderius.

Ziel sind 4600 Unterschriften

Diese Erfahrung macht auch Manuel Friedrich, Landesvorsitzender der DLRG und einer der Gründer des Bündnisses. Auch er war am Wochenende unterwegs, um Unterschriften zu sammeln, unter anderem vor den Toren des Kreuzsteinbades. „Die Bereitschaft zu unterschreiben ist groß“, sagt er im Gespräch mit dem Kurier. Den aktuellen Stand gibt er mit 2933 Unterschriften an. Insgesamt peile man 4600 Unterschriften an, obwohl nur 3600 für eine Bürgerbegehren notwendig sind. „Wir wollen auf der sicheren Seite sein“, sagt Friedrich, „um bei Doppelungen oder Wegzug nicht in die Bredouille zu geraten.“

Für die Initiatoren zeigt sich BG-Vorstandsmitglied Anja Antoniali-Leistner optimistisch, dass bis Ende des Monats August die notwendige Anzahl von rund 3600 Stimmen erreicht sein wird. In einer Pressemitteilung schreibt sie: „Viele Menschen sprechen uns direkt an und wollen mit ihrer Unterschrift einen Beitrag zur Rettung des Stadtbades leisten. Es ist einfach unverständlich, dass der Oberbürgermeister und die Stadtwerke dieses baulich schöne und technisch auf dem aktuellen Stand befindliche Bad schließen wollen.“

Mut und Engagement

Boderius geht es aber nicht allein um den Erhalt des Stadtbades, sondern auch um die Wärmewende, wie er betont. Wärmewende und Stadtbad miteinander zu verknüpfen sei Unsinn, denn beide würden nicht zusammenhängen.

Er habe Verständnis, dass sich die Stadtwerke von diesem „ungeliebten Kind“ trennen wollen. Aber nicht nur das Stadtbad, sondern alle Bäder in der Stadt seien Verlustbringer.

Für eine Heizzentrale gebe es jedoch alternative Standorte. Zum Beispiel das Webatex-Gelände. Das Areal mit seinen leer stehenden Hallen sei prädestiniert für ein oder viele Vorzeigeprojekte, ist Boderius überzeugt. „Bayreuth hat einen Mangel an Gewerbegebieten. Auf einen Schlag könne man das Problem lösen.“

Dort könne auch das Regionale Innovations- und Gründungszentrum (RIZ) untergebracht werden. Und andere innovative Unternehmen, die im Klimaschutz tätig sind. Und natürlich eine klimaneutrale Heizzentrale, die mit Holzpellets betrieben werde. Das Heizmaterial könne auf der Schiene, zum Beispiel aus Wunsiedel, herangebracht werden.

Vorausgesetzt, das Gelände sei zu verkaufen oder zu pachten, dann könne mit viel Mut und Engagement auf dem Webatex-Gelände ein innovatives Vorzeigeprojekt entstehen, ist Boderius überzeugt. Abnehmer für Fernwärme gebe es ausreichend in der Nähe.

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