FKK-Verbot Nackte am Badesee sorgen für Ärger

Von Dieter Hübner
Der Badesee Trebgast. Archivfoto: Hübner Foto: red

TREBGAST. Die Freikörperkultur hat sicherlich ihre Berechtigung, stößt aber nicht überall auf Verständnis. Während sie für die einen die natürlichste Sache der Welt ist, fühlen sich andere dadurch mitunter belästigt. Wie immer kommt es auf den jeweiligen Standpunkt an. Deshalb musste sich jetzt der Trebgaster Gemeinderat mit diesem durchaus delikaten Thema beschäftigen. Anlass dazu sind die Nudisten am Badesee.

 
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Dass sich Anhänger der Freikörperkultur bereits in den vergangenen Jahren vereinzelt am südlichen Rand des Geländes etabliert haben, blieb vielen anderen Badegästen nicht verborgen. Aber in jüngster Zeit breiten sie sich immer mehr auf dem Gelände aus. "Manche sind zwar einsichtig, wenn wir sie ansprechen. Dennoch hat die Rücksichtnahme nachgelassen", stellen auch die Bademeister fest. Und das sorgt für Ärger. Nicht nur bei den Müttern, die mit ihren Kindern unterwegs sind. Auch bei vielen Gästen, die gerne den schönen Rundweg benutzen, kommt das nicht so gut an. Albert Kolb (SPD/WG) hat beobachtet: "Manche gehen sogar soweit und platzieren sich absichtlich an Stellen, an denen sie gesehen werden. Das ist nicht mehr zu tolerieren." Martin Sesselmann (SPD/WG) warf die Frage auf, ob FKK am Badesee eigentlich gestattet ist. "Die derzeitige rechtliche Lage ist eindeutig: Nach unserer Satzung ist es nicht erlaubt. Bisher ist es nur geduldet", antwortete Bürgermeister Herwig Neumann (CSU/NWG). Um die Situation zu entspannen, könne er sich beispielsweise vorstellen, für diesen Personenkreis einen bestimmten Bereich optisch abzugrenzen und zu beschildern. Nach der Saison könne man sich darüber informieren, wie viel man dafür investieren müsse und danach über das weitere Vorgehen entscheiden.

Mit der Verabschiedung einer Einbeziehungssatzung hat der Gemeinderat im Februar die Voraussetzungen für die Bebauung zweier Grundstücke in Michelsreuth "Auf der Höhe" geschaffen. Für die Herstellung der Grundstücksanschlüsse im Unterdrucksystem wurde die Firma ASK in Kulmbach beauftragt. Angesichts der technischen Ausführung einigten sich alle Beteiligten darauf, für jedes Grundstück einen separaten Anschluss zu setzen. Die Kosten für zwei Vakuum-Kanalanschlüsse, zwei Regenwasseranschlüsse und zwei Kontrollschächte betragen 16 699 Euro brutto. In Absprache mit dem Bayernwerk und der Telekom wird die Firma ASK auch deren Hauptanschlüsse mit verlegen. Die Verkehrssicherung wird der örtliche Trebgaster Bauhof übernehmen.

Die Dorferneuerung Lindau ist im Wesentlichen abgeschlossen. Am 5. August hat das Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) im Bamberg, das dabei federführend war, in einem Protokoll vier Punkte festgehalten, die noch offen sind. Die wichtigste Maßnahme ist dabei ein seit 2005 diskutierter Bau eines drei Meter breiten, geschotterten Rad- und Wirtschaftsweges, der auf beiden Seiten mit einem befestigten Bankett und einem Graben an einer Seite des Weges versehen werden soll.

Aktuell stehen dieser Verbindung, die vom Radweg am Badesee über Lindau bis zum Sandhügel auf der Höhe von Leuchau führen soll, alle Beteiligten positiv gegenüber, so dass der Dialog mit den angrenzenden Grundbesitzern geführt werden kann. Die weitere Vorgehensweise steckte der Vorsitzende der TG Lindau II, Siegfried Käb-Bornkessel (ALE) vor: Begehung des gesamten Weges mit Vertretern der TG Lindau I und einem Sachverständigen des ALE im September/Oktober 2020, Planung durch den Verband für Ländliche Entwicklung (VLE), Kostenermittlung, Vorstandsbeschluss Flurbereinigungsgenossenschaft Lindau /TG Lindau II, Abstimmung mit den Trägern öffentlicher Belange, Planfeststellung, Förderantrag, Ausschreibung/Vergabe. Bei optimalem Verlauf könnte mit einem Baubeginn 2023/2024 gerechnet werden.

Diskutiert wird weiterhin die Neugestaltung des Angers und die Suche nach einem neuen Standort für die bisher dort aufgestellten Glascontainer. Christian Potzel (GFT) schlägt in diesem Bereich einen Fußweg vor. Zwei öffentliche Keller nahe dem Dorfplatz sind soweit in Ordnung, dass hier nach der Reparatur des Daches eine Sitzgelegenheit für die Dorfbewohner geschaffen werden könnte. Zur Verkehrsberuhigung der Dorfstraße wird geprüft, ob an der Einmündung beim Anwesen Ramming eine Einengung vorgenommen werden kann. Die Verwaltung der VG wird dazu Angebote einholen.

Als kritischer Punkt erweist sich des Öfteren die Verkehrsführung in der Flurstraße an der Ecke des Anwesens Kauper, an der es bereits mehrfach zu Unfällen gekommen ist. Werner Köstner (SPD/WG) verweist darauf, dass sich Anwohner angeboten haben, einen Verkehrsspiegel anzubringen. Bei einem Ortstermin sollen jetzt die Alternativen "Einbahnstraße" oder "Spiegel" geprüft werden.

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