Fichtelgebirgskrimi Premiere im Kino Marktredwitz - Die zweite Staffel kommt

Von Ulla Britta Baumer
 Foto: Tobias Hofbauer

MARKTREDWITZ. Leise schleicht sich der "Waldläufer" durchs Gestrüpp. Sein Ziel: einsame Hütten. Doch er stiehlt nur Kleinkram. Zehn Monate lang hatte ein Einsiedler, dem die Presse den Namen "Waldläufer" gab, im Jahr 2015 kleine Einbrüche im Fichtelgebirge verübt und es so bis ins Bayerische Fernsehen geschafft. Am Samstag war er wieder zu sehen. Diesmal sogar auf der Kinoleinwand.

 
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Im "Fichtelgebirgskrimi - Siebenstern" dauert seine Einbruchserie nur fünfzehn Minuten. Dann verhaften ihn Polizisten - allesamt bekannte Schauspieler. Natürlich war’s Absicht, den "Waldläufer" in den Polizeikrimi einzubauen. Er passt einfach zu gut in die nicht immer astreine und mit viel Humor versehene Arbeit der Polizisten auf der Kinoleinwand. Das Drehbuch dazu hat Produzent Michael von Hohenberg geschrieben. Gedreht wurde im vergangenen Jahr an ausgewählten Drehorten im Fichtelgebirge. Die Hauptdarsteller sind dank von Hohenbergs Kontakten zur Filmszene durchwegs Promis: In der Polizeistation "Siebenstern" gibt ein Chef den Ton an, der unter anderem im "Marienhof" mitgewirkt hat, die Liste der Fernsehrollen seiner Drehkollegen reicht vom "Tatort München" und "Frankentatort" bis "Dahoam is dahoam". Einige Luisenburg-Theaterdarsteller ergänzen das hochqualifizierte Filmensemble. Geduldig und dankbar wird geklatscht, wenn Michael von Hohenberg vor dem Filmstart Sponsoren, Gönner und Mithelfer namentlich nennt. So viele haben zum Erfolg der Staffel 1 beigetragen, keiner zu viel und keiner zu wenig.

Während sich also die Filmpolizei bereit macht, Verbrecher dingfest zu machen, lehnen sich die echten Ordnungshüter, die mit rund 100 weiteren geladenen Gästen zur Premiere im Marktredwitzer Kino eingeladen sind, in den Sesseln zurück: Endlich flimmert der Vorspann über die Leinwand. Die folgenden 100 Minuten unterhält der Fichtelgebirgskrimi bestens. Es wird gelacht, manch einer der Darsteller im Kinosaal kommentiert sich lautstark selbst, die Stimmung ist gut. Es fehlen einige: Darsteller Norbert Neugirg schickt Grüße aus Dresden, Aufnahmeleiter Jürgen Schmidt schaut sich den Krimi auf CD in Thailand an. "Wir werden international gezeigt", freut sich von Hohenberg.

Die Handlung ist rasch erzählt: Drei von vier Zweigstellen der Polizeiinspektion "Siebenstern" sollen geschlossen werden. Nur die besten Ermittler dürfen bleiben. Aus Mangel an Straftaten beschließt die Inspektion "West", Verbrechen zu erfinden. Die Bevölkerung hilft mit, selbst der Opa wird zum Spanner. Nur haben die Polizisten nicht damit gerechnet, dass ihnen richtige Verbrecher und die erfolgreichen Kollegen aus der Oberpfalz in die Quere kommen. Die fränkischen und die oberpfälzischen Polizisten sind sich nämlich spinnefeind. Humorige Streitereien und manch (gereimter) sarkastischer Kommentar über die Qualitäten von Franken oder Oberpfälzern bestimmen die Geschehnisse. Dienststellenleiter Stefano Schmidtke (Giovanni Arvaneh) versteht sowieso meistens überhaupt nichts. Kein Wunder, er ist Berliner. Als eine Rockerbande ihr Unwesen treibt, schweißt dies das verfeindete fränkisch-oberpfälzische Polizeiteam zusammen. "Vier Fäuste" sprechen eine knallharte Sprache. Ein Hauch von amerikanischem Serienkrimi klingt durch beim spektakulären Übergriff, unter anderem mithilfe eines MGs.

Turbulent, witzig, manchmal reichlich nass und schamlos übertrieben, ländlich-gemütlich und insgesamt sehenswert geht es zu bei der Siebenstern-Polizei.

Nach dem Abspann werden euphorisch und glücklich Lob sowie Filmpreise verteilt. Letztere gelten der jüngsten Darstellerin Sabrina Schmitt (Sina) und - sehr nett - der vierbeinigen Hauptdarstellerin Anna, einer Dackelhündin. Die beste Nachricht zuletzt: Michael von Hohenberg kündigt für den 24. August den Drehbeginn für "Staffel 2" an.

Beim "Fichtelgebirgskrimi" wirken unter anderem mit: Giovanni Arvaneh und Norbert Neugirg als Dienststellenleiter, Nadine Badewitz, Andreas Leopold Schadt, Christina Baumer, Hubert Burczek und Sabrina Schmitt als Polizisten und Doreen Dietel als Staatsanwältin.


Kinostart am 13. Februar

Die Polizeikrimikomödie "Der Fichtelgebirgskrimi - Siebenstern" ist freigegeben ab sechs Jahre und läuft ab Donnerstag, 13. Februar, in den regionalen Kinos wie dem Cineplanet Marktredwitz und Tirschenreuth sowie dem Cineplex Bayreuth. Im Hofer Central-Kino ist man noch in der Planung, wann der Film laufen soll. Infos gibt es auch auf der Homepage www.fichtelgebirgskrimi.de oder in den Kinos. Voraussichtlich läuft er ab Ende April auf Amazon Video und wird später in einigen Sommerkinos gezeigt.

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