Feuerwehr feiert 150-Jähriges

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Ein runder Geburtstag muss groß gefeiert werden und das machte die Feuerwehr Creußen auch. Von Freitag bis Sonntag beging sie ihr 150-jähriges Bestehen mit einem umfangreichen Festprogramm.

 
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Auftakt war am Freitagabend mit einem Benefizkonzert der Big Band des Bundespolizeiorchesters Münchens. Gut 200 Besucher waren dazu in die Mehrzweckhalle gekommen um den überwiegend swingigen Tönen zu lauschen.

Rückblick auf die Geschichte

Weiter ging es am Samstagabend im Festzelt hinter dem Rathaus mit einem Festkommers, bei dem es neben Ehrungen auch einen historischen Rückblick auf die Jubelwehr gab. Zweiter Kommandant Paul Reichstein hatte dazu zahlreiche geschichtliche Bilder herausgefunden, die er mit kurzweiligen Anekdoten dem Publikum präsentierte. Bürgermeister und Vorsitzender Martin Dannhäußer erklärte in seinem Grußwort das Motto der Festtage „150 Jahre im Einsatz“. Als Bürgermeister und Vorstand sitze er in zwei Booten, die aber von einem Fluss, nämlich dem Ehrenamt getragen würden. „Das Ehrenamt ist eine wichtige Stütze unserer Gesellschaft“, betonte er. Gerade die Feuerwehren würden das Leben in den Kommunen ganz entscheidend mitgestalten. Gerade die Einstellung der Feuerwehren, Menschen zu helfen, sie aus schwierigen, manchmal lebensbedrohlichen Situationen zu retten und ihren Angehörigen beizustehen, sei eine Einstellung, die nicht hoch genug einzuschätzen sei. An die Politik in München und Berlin appellierte der Bürgermeister, das Ehrenamt zu schützen und zu stärken. „Die Verantwortung und die Bürokratie für die Ehrenamtlichen werden immer höher und man muss hoffen, dass das Engagement nicht auf der Strecke bleibt“, sagte er. Das Ehrenamt sei der Kitt der Gesellschaft, so Dannhäußer.

"Ordentliche Zahl"

Als einen wichtigen Standort im Landkreis bezeichnete CSU-Landtagsabgeordnete Gudrun Brendel-Fischer die Creußener Stützpunktfeuerwehr. Zu den teils kontroversen Diskussionen um den geplanten Standort für das neue Creußener Feuerwehrhaus äußerte sie die Hoffnung, dass hier bald Einigkeit einkehren werde.

„150 – das ist eine ordentliche Zahl“, stellte Ingo Wolf fest. Der stellvertretende Wehrführer – gleichzusetzen mit dem zweiten Kommandanten – der Feuerwehr Greußen lobte, dass die Partnerschaft zwischen den Wehren in Creußen und der thüringischen Partnerstadt nach eine langen Ruhepause nun wieder aufgelebt sei. So war eine Creußener Abordnung vergangenes Jahr beim 140-jährigen Bestehen der thüringischen Wehr, heuer war der Gegenbesuch zum 150. Geburtstag der Creußener Feuerwehr angesagt. Und Wolf hatte auch ein originelles Geschenk für die Kameraden dabei: ein Ostpaket mit kulinarischen Spezialitäten aus Greußen.

Schnelle und professionelle Hilfe

Als einen Garanten für professionelle, schnelle und adäquate Hilfe bezeichnete Kreisbrandinspektorin Kerstin Schmidt die Feuerwehr Creußen. Sie lobte das Engagement der Stützpunktfeuerwehr auch bei überörtlichen Einsätzen. Genauso sah es Kreisbrandrat Hermann Schreck am Sonntagnachmittag bei seinem Grußwort im Anschluss an den Festzug durch die Stadt. Es habe sich zwar im Laufe der Jahre viel in der Technik verändert, aber die Wehr sei damals wie heute unverzichtbar. „Wir schätzen die Creußener Wehr vor allem als Spezialist für Ölunfälle“, lobte Schreck.

Von einem langen Weg, der von Gemeinschaftsgefühl und Gemeinsinn, Bereitschaft zur staatsbürgerlichen Mitverantwortung und ausgeprägtem Pflichtgefühl begleitet wurde, sprach Landrat Hermann Hübner. „Es ist vorbildlich, was die Feuerwehr Creußen mit allein 32 Einsätzen im Jahr 2017 und schon zehn Einsätzen in diesem Jahr, und die rund 7500 Frauen, Männer und Jugendlichen in den weiteren 190 Feuerwehren im Landkreis durch ihren selbstlosen und aufopferungsvollen Einsatz mit schneller Hilfeleistung in allen Notlagen leisten“, lobte er.

Nur selten ein Dankeschön

Mahnende Worte fand Kommandant Mario Tauber. „Es ärgert und verwundert unsere Kameraden, dass die Wertschätzung des Systems Freiwillige Feuerwehr, um welches uns die ganze Welt beneidet, oftmals mit Füßen getreten wird.“ Doch trotz aller Kritik werde immer wieder gerne Dienst geleistet, auch wenn es nur selten ein Dankeschön gebe.

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