Feuer und Flamme Stahlzeit rockt die Plassenburg

Von Rainer Unger

KULMBACH. Was für ein – im wahrsten Sinne des Wortes – bombastischer Start in die Open Airs auf der Plassenburg! Wie schon vor drei Jahren zündete die Rammstein-Tribute-Band Stahlzeit mit dem Kulmbacher Heli Reißenweber als Frontmann ein visuelles und akustisches Feuerwerk und verwandelte den Schönen Hof in ein Flammenmeer. Bei Kultsongs wie „Du hast“ oder „Engel“ sangen die 1500 Fans enthusiastisch mit.

 
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Es war eine spektakuläre Show mit Knalleffekten, Feuerzungen und Funkenregen, die im Schönen Hof für ein außergewöhnliches Konzerterlebnis sorgten. Lieder wie „Links 2 – 3 – 4“, „Heirate mich“ und „Sonne“ ließen die Stimmung zunächst gemächlich ansteigen, bauten die Atmosphäre kontinuierlich auf.

Heli Reißenweber führte einen Small Talk mit Besuchern, die ganz vorne bei der Bühne standen, fragte sie, wo sie herkommen. „Macht nichts“ hatte er tröstende Worte für eine Gruppe parat, die ihm geantwortet hatte, dass sie aus Stammbach kommt. Er freute sich, dass das Open Air wie schon vor drei Jahren binnen kürzester Zeit ausverkauft war.

Denen, die es noch nicht gewusst hatten, verriet er, dass er seit 24 Jahren eine Kneipe im Oberhacken führt, das Backstage, wo er anschließend noch hin will. „Vielleicht sehen wir uns da nach dem Konzert, aber nicht alle, die passen da nicht rein“, plauderte er mit dem Publikum.

Dann ging es wieder weiter mit dem Programm, folgten Lieder wie der neue Rammstein-Song „Radio“,  „Benzin“ und „Keine Lust.“ Eine grandiose Feuershow folgte beim Stück „Mein Teil“, bei der Feuerbälle über die Bühne fegten, Feuerzungen nach Nahrung lechzten und das Podium in einem Flammenmeer scheinbar untergehen lassen wollten.

Im martialischen Outfit jagte Heli Reißenweber eine Feuersalve nach der anderen über die Bretter, die normal die Welt bedeuten, die in dem Fall aber eher als ein Synonym für die Feuerhölle standen.

Es ist überhaupt diese unglaubliche, geradezu charismatische Bühnenpräsenz des Frontmanns der Tribute-Band, der sie wohl zum größten Teil ihren Erfolg zu verdanken hat. Dass Heli Reißenweber dem Rammstein-Sänger Till Lindemann auch noch geradezu unheimlich ähnlich sieht, ist sicherlich ein weiterer Mosaikstein des Erfolgsgeheimnisses.

Ein weiterer Anteil an der Karriere, die die Band hingelegt hat, ist sicherlich der Tatsache zuzuschreiben, dass Heli Reißenweber gesanglich vollkommen zu überzeugen weiß, sich stimmlich hinter Till Lindemann nicht zu verstecken braucht. Kongenial unterstützt wird er von seinen Musikerkollegen, die instrumentell alle zu beeindrucken wissen.

Die exzellent einstudierte Choreographie lässt ein Stahlzeit-Konzert schließlich zu etwas vollkommen Herausragendem, Unvergesslichem werden. Immer wieder sorgen überraschende Knalleffekte, Funkenregen und Feuereinlagen für Gänsehautfeeling.

Über Lieder wie „Amerika“ und „Ohne Dich“ steuerte die Band auf das Finale und den Höhepunkt der gut zweistündigen Veranstaltung hin. Bei „Du hast“ gönnte sich Heli Reißenweber den Luxus, zwischenzeitlich das Singen einzustellen. Das übernahmen die 1500 Fans wohl fast einstimmig für ihn, begeistert, enthusiastisch und  entzückt, ja entrückt schmetterten sie den Text den Protagonisten auf der Bühne entgegen.

Natürlich gab es mehrere Zugaben, darunter das phänomenale Machwerk „Deutschland“, mit dem Rammstein mal wieder polarisierte, Diskussionen auslöste. Was auf keinen Fall fehlen durfte ist wohl der Rammstein-Kultsong schlechthin: „Engel!“ Erneut gingen die Besucher bei dem Lied begeistert mit, sorgten für einen herrlich gelungenen Abschluss eines Abends, der den Besuchern in bleibender Erinnerung bleiben wird.

 
 

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