Festspiele Gefunden: Wo Behle war

Daniel Behle. Foto: Enrico Nawrath

Viel einfacher – und alles andere als Krach hinter der Bühne: Das seltsame Verschwinden des Sängers Daniel Behle im zweiten Akt der „Meistersinger“ ist geklärt.

 
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Bayreuth - „Er war tatsächlich unpässlich“, bestätigte Festspielleiterin Katharina Wagner dem Kurier. Von „Krach hinter den Kulissen“, wie diese Zeitung geschrieben hat, sei überhaupt keine Rede.

„Herr Behle hat auf sämtliche Einrufe, auch alle, die nur explizit ihn kurz vor Beginn des Aktes betrafen, nicht reagiert, da ihn niemand, auch nicht mobil, erreicht hat, mussten wir davon ausgehen, dass es ihm schlecht geht, er somit körperlich indisponiert war“, heißt es auch in einer schriftlichen Stellungnahme des Festspielhauses.

Als sich die Festspielleitung dann dazu veranlasst gesehen habe, „eine Ansage zu machen und die Vorstellung, dann im Übrigen schon verspätet, fortzusetzen, erschien er immer noch nicht“, heißt es weiter.

„Der zweite Akt begann, der Regieassistent spielte, der Tenorkollege sang, erst dann tauchte Herr Behle auf, nunmehr offenkundig zu spät, um mit zwei Daviden den zweiten Akt zu gestalten.“ Es sei auf keinen Fall so gewesen, dass Katharina Wagner Behle daran gehindert habe aufzutreten. Es sei vielmehr schon öfter vorgekommen, dass Künstler während der Vorstellungen unpässlich waren und ersetzt werden mussten.

Tatsächlich warteten auch die Zuschauer schon ungeduldig auf den Beginn des zweiten Aktes, einige begannen sogar zu klatsche. In einer kurzen Ansage wurde ihnen mitgeteilt, dass Behle die Partie des David im zweiten Akt nicht singen werde. Stattdessen war der Regieassistent Andreas Rosar im Nürnberger Gerichtssaal zu sehen.

Während Rosar die Rolle des David spielte, sang Attilio Glaser von der Seite. Diese Konstellation konnten die Festspielbesucher allerdings nur im zweiten Akt erleben. Im dritten Akt war Behle wieder als David auf der Bühne.

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