Georg von Waldenfels sagt überdies, dass Wagner bei den Proben im April schon ausgefallen wäre, wären die Festspiele nicht wegen der Corona-Krise abgesagt worden. Sie habe jedoch trotz ihrer Krankheit gehofft, dass die Festspiele stattfinden können. „Es war ihr großer Wunsch“, meint von Waldenfels.
Das Jahr 2020 war bislang alles andere als ein gutes für Wagner. Erst musste die Festspielchefin wegen der massiven Ausbreitung des Coronavirus ihre lange geplante „Lohengrin“-Premiere in Barcelona absagen. Einige Wochen später wurde klar, dass auch die Festspiele in diesem Jahr wegen der Pandemie nicht stattfinden können. Die mit Spannung erwartete Neuinszenierung des „Ring des Nibelungen“ von dem jungen Regisseur Valentin Schwarz muss verschoben werden – voraussichtlich auf das Jahr 2022.
„Als begeisterter Anhänger der Bayreuther Festspiele und der ausdrucksstarken Musik Richard Wagners bedauere ich es sehr, dass wir dieses Jahr nicht in den Genuss der Aufführungen auf dem Grünen Hügel kommen. Für das kulturelle Leben ist der Ausfall ein herber Verlust. Die lange Festspieltradition hat im bayerischen Kulturstaat einen hohen Stellenwert“, urteilte Bayerns Kunstminister Bernd Sibler (CSU) kurz nach der Absage Ende März.
„Wir hoffen, dass die beiden Geschäftsführer die Weichen richtig stellen – auch mit der Verschiebung der Inszenierung des ,Ring‘“, sagt von Waldenfels. Der alte und neue kommissarische Geschäftsführer Sense, der nun an der Seite seines Nachfolgers Holger von Berg steht, habe gesagt: „Ich helfe gerne mit aus.“