Gecastet wurde sie vom damaligen Chefsprecher Karl-Heinz Köpcke (1922-1991). Der stand auch bei ihrem ersten Auftritt in der 20-Uhr-Ausgabe dicht neben ihr. "Ich dachte, das machen die immer so. Aber er hat wohl gemeint, dass ich als Frau vielleicht doch die Nerven verliere und zusammenbreche", erinnert sich Berghoff lächelnd. Als Quotenfrau habe sie sich nie gefühlt, das Wort habe es noch nicht gegeben. "Von Feministinnen wurde ich ja ein wenig als Vorreiterin eingenommen. Doch das war nie meine Intention. Ich bekam nur einen tollen Job angeboten - und den habe ich gemacht." Dennoch sieht sich die Frau, die mit 47 Jahren den Arzt Peter Matthaes geheiratet hat, auf der Seite der Frauenrechtlerinnen – aber eher entspannt.
Erst Versprecher, dann Lachanfall
Legendär wurde 1988 ein Berghoff'scher Versprecher: die angebliche "WC"-Tennismeisterschaft in Dallas, die Boris Becker gewonnen habe – anstelle von WTC. Worauf die Sprecherin noch einen Lachanfall bekam. Ihre Arbeit bei der "Tagesschau" beendete die zur Chefsprecherin aufgestiegene Berghoff auf eigenen Wunsch zum Ende des Jahrtausends. "Ich hatte mir dafür die Silvesterausgabe 1999 überlegt", erzählt sie der dpa. Mehr Zeit für ihren Mann, der in Pension gegangen war, wollte sie haben. Doch leider starb Matthaes nur ein Jahr später.
Berghoff lebt im Hier und Heute. Mit Freunden kultiviert sie gern die schönen Seiten des Daseins: Essen gehen, Kunstmuseen besuchen, Reisen – gern nach Frankreich. Aus dem Plan, eine Alters-WG zu gründen, kann leider nichts mehr werden, da viele ihrer Freunde früh gestorben sind. Den Medien widmet sie sich täglich - aber selektiv, um nicht dem heutigen Dauerfeuer an Informationen auszusetzen. Auch Arbeit gehört nach wie vor zu ihrem Leben. Gerade hat sie etwa Lesungen und weitere Termine mit ihrem aktuellen Buch absolviert. Dazu steht am 5. Februar auch ein Auftritt in der MDR-Talkshow "Riverboat" an.