Ferien-Aktion Kulmbach Der Landrat und das Schlossgespenst

Gabriele Fölsche

Bei einer Aktion der Landkreisjugend begibt sich Landrat Klaus Peter Söllner zusammen mit Kindern auf die Suche nach einem Poltergeist. Am Ende sind alle erstaunt, wer der wahre „Täter“ ist.

 
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Seit geraumer Zeit spukt es im Thurnauer Schloss. Deshalb bat Landrat Klaus Peter Söllner die Kinder des Landkreises im Rahmen des Ferienpasses zur Hilfe, um die mysteriösen Geschehnisse in dem alten Gemäuer ein für alle Mal aufzudecken. Schabernack und seltsame Geräusche: Wer oder was ist dafür verantwortlich? Was treibt sein Unwesen im Thurnauer Schloss, und lässt die Leute erschaudern? Ist es ein echtes Gespenst, oder doch ein Mensch aus Fleisch und Blut?

Dieser wahrhaft detektivischen Aufgabe gingen am Dienstag rund 60 Jungen und Mädchen nach. Sie erkundeten jeden noch so verborgenen Winkel und fanden dabei immer wieder Hinweise, die wie ein Puzzle zusammengesetzt werden mussten.

Bereits am Morgen begann die Suche nach dem Schlossgespenst. Doch nicht nur das. Auch Führungen durch das Schloss durch Renate Liefländer Cordes und Ralf Wirth standen auf dem Programm. Daneben auch das Töpfern von Gespenstern und Mäusen sowie ein Abstecher an den See, den die Kinder sichtlich genossen.

Als Landrat Klaus Peter Söllner eintraf versammelten sich die jungen Ermittler um ihn und erzählten von ihren Entdeckungen. Eine Brille habe man gefunden, eine Socke, einen Handabdruck und einen Teil eines Schlüsselanhängers. Als sich die Mitarbeiter der Landkreisjugendarbeit und des Kreisjugendrings Kulmbach vor den Jungen und Mädchen aufstellten, war der Schuldige schnell ausgemacht.

„Es ist der“, ruft ein Junge und zeigt mit dem Finger auf den Geschäftsführer der Landkreisjugendarbeit, Jürgen Ziegler, dessen eine Socke mit der gefundenen identisch ist. Zudem haben die Kinder eine Brille gefunden, die genau so aussieht wie die, der er normalerweise trägt. Und außerdem hängt dem vermeintlichen Täter dazu auch noch ein Teil des Schlüsselanhängers aus der Tasche.

„Einkerkern, Folterkammer und Polizei rufen“, waren die Vorschläge der Jungen und Mädchen. So sollte der Mitarbeiter des Landratsamtes bestraft werden. Der junge Finn eilte sofort nach vorne und hält Jürgen Ziegler die Hände auf dem Rücken zusammen. Der beteuerte: „Ich wollte doch nur die Bevölkerung auf das schöne Schloss aufmerksam machen.“ Landrat Söllner glaubte ihm, und lässt noch einmal Gnade vor Recht ergehen. Er bat den Jungen und Mädchen an, seinen Mitarbeiter mit einem Eis für jedes Kind freizukaufen. Die jungen Detektive stimmten zu, obwohl ein Kind nachdrücklich forderte: „Foltern, mindestens eine halbe Stunde.“

Dennoch konnte Jürgen Ziegler sich nicht jeglicher Strafen entziehen: Er muss auch heute wieder an seinem Arbeitsplatz erscheinen. Das der Tag den Kindern gefiel, betonten sie immer wieder: „Mir hat das Töpfern und die Schlossführung gefallen“, sagen Johannes und Maxi, beide zehn Jahre alt . Sie sagen, dass sie zwar aus Thurnau sind, aber noch nie im Schloss selbst waren, welches derzeit renoviert wird. Und Mathilda, sechs Jahre alt, fasst es in einem Satz zusammen: „Es war ein toller Tag.“

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