Felsenbad bleibt zu Kein Bademeister - kein Badespaß

Von und Julian Seiferth
Das Felsenbad bei Pottenstein bleibt vorerst geschlossen. Bürgermeister Stefan Frühbeißer arbeitet an einer Lösung. Foto: Archiv/Moritz Kircher Quelle: Unbekannt

POTTENSTEIN: Seitdem sich das Ehepaar Arnold nicht mehr um das Felsenbad kümmert, sucht die Stadt nach einem Pächter. Das Bad bleibt deshalb vorerst geschlossen. Zudem fehlt Personal. Sowohl das Rathaus als auch der Förderverein bemühen sich um eine Lösung.

 
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„Das Problem ist, dass es keinen Bademeister gibt“, sagt Margit von Wintzingerode vom Förderverein Felsenbad Pottenstein (FVFP). Das habe der Förderverein von der Stadt erfahren, der sie aber keinen Vorwurf machen will. „Wir sind seit mehreren Monaten im Gespräch. Da macht es keinen Sinn, jemanden anzuklagen.“

Bis zum vergangenen Jahr habe auch alles reibungslos funktioniert. Der Betrieb des Felsenbades habe bei einer Familie gelegen, deren Vater selbst Rettungsschwimmer war und deshalb den Bademeister geben konnte. Die DLRG habe ihn dabei unterstützt.

Spenden für das Naturschwimmbad

„Der Förderverein hat Tausende Stunden an Arbeit und einiges an Spenden in das Bad gesteckt“, sagt von Wintzingerode. Viele Erinnerungen hängen für die Mitglieder an dem Felsenbad. Von Wintzingerode erinnert sich, wie die Mitglieder Silberbroschen mit Ammoniten verkauft und die Erlöse dem Naturschwimmbad gespendet hätten. „Ich selbst habe mehrere Vorträge über das Bad gehalten und bin dafür auch 2001 ins Staatsarchiv nach Bamberg gefahren.“

Ihr Mann, seines Zeichens Architekt, habe mit seinem Partner Entwürfe für die Renovierung geliefert, „um zu zeigen, dass es sich lohnt hier zu renovieren“. All diese Erinnerungen gingen ihr durch den Kopf, wenn sie das Bad in seinem jetzigen Zustand sehe – brach liegend, von Unkraut bewuchert.

Ihr Plan für eine rasche Wiedereröffnung: „Im Juramar haben wir fest angestellte Bademeister. Die könnte man mit einem vernünftigen Dienstplan auch ins Felsenbad holen.“ Die fällige Reinigung des Regenerationsbeckens habe der Verein ja bereits im Frühjahr übernommen.

Die Pottensteiner hätten so viel zum Gelingen des Projekts Felsenbad beigetragen, dass sie es sich einfach verdient hätten, wenn nun die Öffnung käme. Es tue ihr in der Seele weh, dass dies momentan nicht möglich sei, sagt von Wintzingerode: „Wir müssen zeigen, dass wir hier ein Juwel der Fränkischen Schweiz haben. Die Touristen sind immer entzückt gewesen.“ Das ginge nur, wenn alle zusammen anpackten.

Bürgermeister arbeitet an einer Lösung

Dies sei bereits der Fall, denn auch die Stadt bemüht sich um eine Lösung. „Wenn man kein Personal für die Aufsicht hat, dann kann man das Felsenbad nicht einfach aufmachen“, sagt Bürgermeister Stefan Frühbeißer, „Wir haben bereits Stellen ausgeschrieben.“ So sei eine Lösung sogar schon in Aussicht, aber eben nichts Handfestes mit Unterschrift. „Das ist nicht spruchreif.“ Bis dahin müsse man sich gedulden, denn auch der Vorschlag, das Personal des Juramar-Hallenbads abzuziehen sei nicht möglich. „Es ist nicht so, dass wir einen Personalüberschuss haben“, sagt Frühbeißer.

Außerdem bekräftigt er, dass es falsch sei zu denken, dass ein Hallenbad im Sommer keine Gäste habe. Die höchsten Besucherzahlen habe man in der Regel im August – unabhängig vom Wetter. „Wir haben Gespräche geführt mit den Verantwortlichen des Felsenbads sowie der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG)“, sagt er, „diese sind bereit, Aufsichtspersonal zu stellen, aber nicht in alleiniger Verantwortung und nicht als hauptamtliche Kraft.“

Eine Aufsicht reicht nicht aus

Gerade zu Spitzenzeiten im Sommer würde es nicht ausreichen, wenn nur eine Kraft aufpasst. Es könne immer vorkommen, dass sich ein Badegast verletzt. Da müsse sich ein Bademeister darum kümmern. Dann wäre jedoch die Wasseroberfläche unbeaufsichtigt. Deshalb sei es so wichtig, dass mehrere Kräfte im Felsenbad arbeiten. „Es muss sichergestellt sein, dass die Oberfläche immer beobachtet ist. Anders geht es nicht.“

Natürlich habe die Bevölkerung viel für das Felsenbad gemacht und mit großem Aufwand unterstützt. Man müsse aber auch sehen, dass diese Unterstützung aus personellen Gründen inzwischen nicht mehr so sei wie früher.

„Wir haben am 11. Juni eine nicht-öffentliche Sondersitzung“, sagt Frühbeißer, „Da wird dem Stadtrat ein Vorschlag unterbreitet und dann gehen wir davon aus, dass wir eine Lösung anbieten können.“ Bis dahin müssten sich die Touristen und die Bevölkerung noch etwas gedulden.

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