Feier in Höchstädt Brückenradweg feiert Zehnjähriges

2012 eingeweiht steht am Sonntag in Höchstädt das Jubiläum an. Fahrradmesse und ein vielfältiges Programm bieten Spaß und Abwechslung.

 
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Feiern am Sonntag mit allen Radfahrern zehn Jahre Brückenradweg (von links): Bürgermeister Gerald Bauer, Andrea Rogler von der VG Thiersheim, die für die Organisation in Höchstädt zuständig ist, stellvertretender Bürgermeister Uwe Döbereiner, Landrat Peter Berek und Radverkehrsbeauftragter Sebastian Köllner. Foto: Gerd Pöhlmann

Seit zehn Jahren verbindet der Brückenradweg Bayern-Böhmen die Orte im Landkreis Wunsiedel mit Städten und Gemeinden in Tschechien. Mit einem großen Festakt wurde der Vorzeige-Radweg 2012 während des Wiesenfests in Höchstädt seiner Bestimmung übergeben. Was liegt also näher, das Jubiläum am Sonntag, 24. Juli, an der gleichen Stelle zu feiern: auf dem Höchstädter Wiesenfestplatz direkt am Brückenradweg.

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Gegen viele Widerstände

Die Gemeinde Höchstädt ist eine von acht Gemeinden, die an der Konzeption und am Bau des Brückenradwegs Bayern-Böhmen beteiligt waren. „Die Idee“, sagt Bürgermeister Gerald Bauer, „ist in der Brückenallianz Bayern-Böhmen entstanden.“ Weil es ab einem gewissen Zeitpunkt nicht mehr weitergegangen sei, musste der Landkreis eingeschaltet werden. Man mag es heute nicht mehr glauben, aber während der Planungsphase waren nicht alle politisch verantwortlichen von der Idee des Radwegs überzeugt. Oder wie Uwe Döbereiner, stellvertretender Bürgermeister in Höchstädt, sagt: „Es gab massive Widerstände. Glücklicherweise gab es ein paar Leute, die visionär gedacht haben.“ Dass am Ende doch alle Kommunen an einem Strang gezogen haben, lag nicht zuletzt am damaligen Landrat Karl Döhler und seinem Mitarbeiter Thomas Edelmann. „Ohne die beiden gäb’s den Brückenradweg heute nicht“, stellt Wunsiedels Landrat Peter Berek klar. Das Landratsamt hatte ganz andere Möglichkeiten, das Projekt zu koordinieren und Fördertöpfe anzuzapfen. „Aber das Wesentliche ist doch, dass wir das Miteinander erkannt haben“, sagt Berek. „Heute ist der Brückenradweg in aller Munde. Das Ergebnis dieser Gemeinschaftsleistung ist ein touristisches Highlight, von dem das gesamte Fichtelgebirge profitiert.“

Lebensader im Fichtelgebirge

Das sieht Bürgermeister Gerald Bauer genauso. Der Radweg nutzte das Potenzial der Bahntrassen. „Für uns ist der Brückenradweg eine der Lebensadern im Fichtelgebirge“, sagt Bauer. „Der Brückenradweg ist eine große Bereicherung für unser Dorf. Die Radler kehren gerne in unsere wunderschönen Biergärten ein, um sich zu stärken und die Atmosphäre zu genießen.“ Bauer und Döbereiner freuen sich, dass die kleine Gemeinde nach der feierlichen Eröffnung vor zehn Jahren nun wieder der Veranstaltungsort für die große Jubiläumsfeier ist. „Unser Wiesenfest mit der direkten Lage des Festplatzes am Brückenradweg bietet hierfür einen tollen Rahmen“, sagt der Bürgermeister.

Die Jubiläumsfeier beginnt nach der Ankunft der Sternfahrt mit einem Radgottesdienst um 10.30 Uhr. Der weitere Tag auf dem Messegelände, das direkt am Festgelände und somit auch am Brückenradweg liegt, bietet dann jede Menge Informationen und Angebote, die in einer Radl-Messe gebündelt sind. Dort kann man sich nicht nur über die neuesten Trends beim Radfahren informieren und diese natürlich auch testen, sondern sich beispielsweise auch zu schönen Radstrecken – neben dem Brückenradweg natürlich – und Ausflugszielen beraten lassen. Außer dem Spaß kommt aber auch das Thema Sicherheit beim Radfahren nicht zu kurz und die Kinder erwartet ein Fahrrad-Parcours, auf dem sie sich ausprobieren können. Die Selb 2023 gGmbH beteiligt sich unter anderem mit einer „Deutsch-Tschechischen Sprachanimation“ in Kooperation mit der Organisation Tandem. Außerdem zeigt ein mobiles Museum historische Drahtesel. „Wir haben ein richtig schönes Programm für die ganze Familie auf die Beine gestellt“, findet Sebastian Köllner, der Radverkehrsbeauftragte des Landkreises. „Auch die fränkische Genusskultur wird nicht zu kurz kommen.“ Für Gäste, die nicht mit dem Rad anreisen, ist ein Parkplatz direkt gegenüber des Festplatzes ausgewiesen.

Mit dem Radl-Bus nach Hause

Landrat Peter Berek kommt mit dem Rad nach Höchstädt – er leitet zusammen mit Naturpark-Ranger Ronald Ledermüller den Teil der Sternfahrt von Bad Alexandersbad aus. „Da ich kein E-Bike fahre, ist mir vor dem Anstieg am Katharinenberg in Wunsiedel ein bisschen bange“, sagt er mit einem Augenzwinkern. Rückwärts geht’s dafür einfacher. Denn das 3F-Mobil, der Radl-Bus, bringt die Besucher des Fests wieder sicher nach Hause. Die kostenlosen Sonderfahrten starten in Richtung Thierstein, Thiersheim, Wunsiedel und Martktredwitz um 19, 20, und 21 Uhr. Richtung Selb und Asch geht es um 20 und 21 Uhr. Der genaue Fahrplan findet sich auf der Homepage des Landratsamts.

Das Jubiläum

Der Brückenradweg
Der Brückenradweg Bayern-Böhmen wurde 2012 eröffnet und führt zwischen Fichtelberg und der tschechischen Stadt Asch auf circa 56 Kilometern Länge durch das Fichtelgebirge. Der Weg verläuft in Teilen auf ehemaligen Bahntrassen über ein Dutzend denkmalgeschützter Brücken. Der Brückenradweg Bayern-Böhmen ist Teil des „Bayernnetz für Radler“, einem landesweiten Fernroutennetz mit hohem Qualitätsstandard. An der Konzeption und dem Bau waren auch zahlreiche Gemeinden beteiligt: Fichtelberg, Tröstau, Wunsiedel, Thiersheim, Thierstein, Höchstädt, Selb und Asch.

Abfahrten Sternfahrten
Bad Alexandersbad, 9 Uhr, Vorplatz Alexbad

Programm in Höchstädt
10 Uhr: Frühschoppen mit kesselfrischen Weißwürsten