Faust-Festspiele Weiter Weg für Statistenrolle

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Für Ingeborg König-Fischer und Karin Morill ist kein Weg zu weit, um eine Statistenrolle bei den Faust-Festspielen zu übernehmen. Foto: Hans von Draminski Foto: Veröffentlichung nur nach vorheriger Vereinbarung

PEGNITZ. Für sie ist kein Weg zu weit. Karin Morill aus Erlangen und Ingeborg König-Fischer aus Bamberg sind heuer Statistinnen bei den Faust-Festspielen am Schlossberg. Dass sie dafür zu den Proben und Aufführungen jeweils über eine Stunde hin und eine Stunde wieder zurückfahren müssen, macht ihnen nichts aus.

 
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„Ich war vergangenes Jahr mit dem VdK-Bamberg bei den Shakespeare-Festspielen in Ludwigstadt“, erzählt König-Fischer (58), die dort Vorsitzende des Sozialverbandes ist. Da habe sie Daniel Leistner, Intendant sowohl der Faust-Festspiele als auch der dortigen Shakespeare-Festspiele, kennengelernt. „Wir haben uns unterhalten und er hat mir vorgeschwärmt, wie schön es in Pegnitz ist“, sagt sie. Das sei ihr im Hinterkopf geblieben und deshalb sei sie einfach mal zu einer Aufführung hingefahren, hat geschaut, wie das Ganze abläuft. Leistner und Geschäftsführer Uwe Vogel haben ihr dann erzählt, dass jedes Jahr Statisten gesucht werden und so hat sie sich für diese Saison gemeldet. „Die Stimmung unter den Leuten ist locker und man merkt, dass es jedem Spaß macht“, erzählt König-Fischer.

Die Sache ist es wert

Sie spielt nun beim Faust selber bei den Komparsen mit. „Das ist für den Anfang gut, denn das ist nicht so lange“, sagt sie. Dass die Anreise jeweils weit ist, macht ihr nichts aus, die Sache ist es für sie wert. „Das wird ein tolles Stück“, ist König-Fischer überzeugt. Außerdem will sie den „Zerbrochenen Krug“ als Zuschauerin besuchen.

Lichtverhältnisse am Abend besser

„Ich freue mich auf die Spielzeit“, sagt sie ganz begeistert. Bisher hat sie noch keine Bühnenerfahrung gesammelt. Und König-Fischer ist schon auf die Kulisse gespannt, denn momentan finden die Proben auf der grünen Wiese am Schlossberg statt. Und noch etwas: Sie hat Intendant Leistner darauf angesprochen, nicht nur das Kinderstück am Nachmittag zu spielen, sondern auch von den Hauptstücken etwas eher am Tag anzubieten. „Die Abendaufführungen sind gerade für ältere Leute oft zu spät“, hat sie festgestellt. Aber Leistner habe ihr dann erklärt, dass die Lichtverhältnisse am Abend für die Stücke besser sind, wenn beispielsweise die Schauspieler durch die Bäume huschen oder eben aus dem Dunkeln kommen.

Sie verkleidet sich gerne

Auch Karin Morill (49) freut sich auf ihren Einsatz. In welchem Stück das sein wird, weiß sie aber noch gar nicht, denn sie war bisher noch bei keiner Probe. „Ich habe Uwe Vogel über eine Bekannte in Pottenstein kennengelernt“, erzählt sie. Und da sie sich gerne verkleide und auch bei Geburtstagen schon Spiele organisiert hat, sei es für sie keine Frage gewesen, bei den Faust-Festspielen als Statistin mitzuwirken. Auch ist das Ganze die lange Fahrtzeit für die Anreise wert. „Ich glaube, ich soll beim ‚Zerbrochenen Krug‘ oder bei ‚Leonce und Leona‘ mitmachen“, sagt Morill. Und so wirklich fremd ist ihr die Schauspielerei nicht. „Ich habe beim Bayerischen Fernsehen schon mal bei der Serie ‚Dahoam is dahoam‘ als Komparse mitgemacht“, sagt sie.

Auf die Rolle konzentrieren

In Pegnitz selber war sie schon, aber noch nicht am Schlossberg. Sie ist schon sehr gespannt. Ist sie aufgeregt, vor so vielen Leuten zu spielen? „Nein“, sagt Morill, „eigentlich nicht.“ Sie habe ja keine Sprechrolle. Und außerdem bemerke man beim Auftritt dann die große Masse nicht. Das hat sie auch schon mal festgestellt, als sie in einer Aula eine Rede gehalten hat. „Man ist da einfach total auf seine Rolle konzentriert“, sagt sie.

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