Faust-Festspiele Pegnitz Start in die neue Saison

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PEGNITZ. „Das läuft ja wie geschmiert“, lobt Daniel Leistner. Der Intendant der Pegnitzer Faust-Festspiele ist zufrieden mit seinen Schauspielern. Am Wochenende haben die Proben für die diesjährige Saison begonnen, los geht es mit „Der zerbrochene Krug“ von Heinrich von Kleist. „Das ist die erste Premiere heuer“, so Leistner.

 
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Immer wieder macht er mit einem Bleistift Notizen in sein Textbuch. Schauspieler Sven Schenke hat zweifarbige Markierungen in seinem Text. „Das eine ist mein Text, das andere die Regieanweisungen“, erklärt er. Er spielt im Kleist-Stück den Schreiber Licht, den Gegenspieler der Hauptperson, dem Richter Adam. Dessen Rolle übernimmt Georg Mädl.

Er hat überhaupt nichts angestrichen in seinem Textbuch. „Das kommt noch“, sagt er. So einigermaßen kann er seinen Part, aber zur Sicherheit braucht er das Buch schon noch. Sven Schenke kann seine Text eigentlich schon. „Der hält sich nur noch am Buch fest“, lacht Mädl.

Schon miteinander gespielt

Die beiden Schauspieler sind schon das dritte Mal, also von Anfang an, bei den Faust-Festspielen dabei. Vergangenes Jahr hat sie Leistner bereits gefragt, ob sie beim „Zerbrochenen Krug“ die Rollen spielen würden. Der Intendant hat schon zeitig, während er das jeweilige Stück noch umschreibt, im Kopf, wer welche Rolle spielt. Für Schenke und Mädl ist es gut, dass sie schon öfter miteinander gespielt haben, sie kennen sich genau, wissen, wie der jeweils andere ist. „Als ich meinen Text gelernt habe, wusste ich schon, wie Georg an den einzelnen Stellen reagieren wird“, sagt Schenke. Und auch Mädl sagt, dass es von Vorteil ist, wenn man schon miteinander gespielt hat, als wenn man frisch aufeinander trifft.

Noch nicht gelernt

Heute sind noch Lisa Lothes – sie hatte vergangenes Jahr eine Statistenrolle – und Katharina Brendel – sie hat bei der Werkbühne im vergangenen Herbst mitgespielt – dabei. Und der Geschäftsführer der Faust-Festspiele, Uwe Vogel, spielt den Gerichtsrat. „Ich habe meinen Text noch nicht gelernt“, gesteht er. Er macht zur Zeit seinen Busführerschein, da hatte er noch keine Zeit dafür. Aber nächste Woche geht es los.

Und Leistner selbst spielt den Knecht Ruprecht. „Ich brauche meine Rolle nicht zu lernen“, sagt er. Er habe sie schon so oft schon gespielt, da komme alles von ganz allein. Bei der Probe schlüpft er dann auch mal schnell in die Rollen von Schauspielern, die noch nicht da sind.

Schon im vergangenen Jahr geplant

„Es ist alles schon im vollen Gange“, sagt Vogel. Vom 17. Juli bis zum 7. September wird heuer am Schlossberg gespielt, insgesamt 32 Aufführungen gibt es, davon zwei Kinderstücke. Neben dem Kleist-Stück ist noch die Komödie „Leonce und Leona“ zu sehen, dann natürlich der Faust sowie die Kinder-Komödie „Prinz Kräutertee“, die vom Ensemble der Buschklopfer gezeigt wird. „Wir haben schon während der vergangenen Saison das Planen für dieses Jahr angefangen“, sagt Vogel. Der Kartenvorverkauf für heuer läuft seit einem halben Jahr. „Und er läuft gut“, sagt Vogel, ohne genaue Zahlen zu nennen.

Kostenlose Werbung

Er ist zuversichtlich, dass sie viele Karten verkaufen. Das Landratsamt Bayreuth habe wieder eine komplette Vorstellung gekauft. Auch auf die Zusammenarbeit mit den Vereinen setzt man dieses Jahr wieder. So werben die „Kinder für Nepal“ kostenlos auf dem Flyer für die Festspiele und die Jugendbergmannskapelle gibt auf dem Gelände am Schlossberg einen Frühschoppen und kann dabei die Tribünen der Festspiele nutzen.

Auch Getränke dürfen sie zugunsten der Kapelle verkaufen und die Festspielmannschaft hat ihre Hilfe angeboten. Im Gegenzug wird auch geholfen. „Das ist eine gesunde Symbiose“, nennt es Vogel. Außerdem stelle der Festspielverein 40 Freikarten für sozial schwache Familien zur Verfügung, sagt Vogel.

Zwölf Statisten

Intendant Leistner hat schon alle Stücke im Kopf, wie er sie darstellen will, sieht die einzelnen Bühnenbilder vor sich. „Insgesamt haben wir 20 Schauspieler und rund zwölf Statisten“, sagt er. Für die gebe es dann noch separate Proben. Das war in den vergangenen beiden Jahren auch schon so. Große Anschaffungen stünden keine an, die hat man voriges Jahr schon gemacht. Und er hofft, dass man heuer mehr als 5000 Zuschauer erreicht.

Richtiges Volksstück

Den „Zerbrochenen Krug“ bezeichnete er als geradlinig, ein richtiges Volksstück. „Etwas spannend und fröhlich“, sagt Leistner. Die andere Komödie – Leonce und Lena – sei eher eine poetische Komödie, ein Volkstheater, das viele kennen.

Vogel und Leistner sind zuversichtlich, was die dritte Spielzeit angeht. „Das wird gut werden“, sagen sie.

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