Faust-Festspiele Das erste Kinderstück

Von
Die Buschklopfer spielen bei den diesjährigen Faust-Festspielen in Pegnitz das Kinderstück "Prinz Kräutertee". Foto: red Quelle: Unbekannt

PEGNITZ. „Kinder sind das einfachere Publikum“, sagt Daniel Leistner, Intendant der Faust-Festspiele, „entweder ihnen gefällt ein Stück oder sie finden es langweilig.“ Schon seit zwei Jahren geistert die Idee durch die Köpfe der Veranstalter und heuer ist es nun soweit. Das erste Mal wird ein Kinderstück gezeigt, die Kulmbacher Buschklopfer zeigen „Prinz Kräutertee“.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

„Es wird knallebunt“, sagt Leistner. Und Georg Mädl, zweiter Vorsitzender der Buschklopfer und gleichzeitig Schauspieler bei den anderen Stücken der Faust-Festspiele meint: „Das sagt er immer, wenn er von etwas total begeistert ist.“ Über ihn lief es, dass das Kinderstück am Schlossberg gezeigt wird. Die Kulmbacher Theatergruppe, die seit 1985 besteht, zeigt immer in der Adventszeit ein Stück für Kinder. Früher seien sie in die Schulen gegangen, dann in die Kulmbacher Stadthalle. Das war aber zu teuer. Schließlich sind sie im Kinder- und Jugendkulturzentrum in Kulmbach aufgetreten. Die Schauspieler treten nicht nur bei den Buschklopfern auf, sondern auch in der Studiobühne oder auf der Naturbühne Trebgast, so Mädl. Und nun habe die Profiregisseurin und Vorsitzende der Buschklopfer, Cosima Asen, eben den „Prinz Kräutertee“ geschrieben und inszeniert. „Es ist ein ganz frisches Stück“, sagt Mädl, „das gibt es erst seit vergangenem Winter.

Nachfrage ist da

Das Stück, das nun am Schlossberg gezeigt werden soll, ist für Kindergartenkinder und Grundschüler geeignet, sagen Mädl und Leistner. Man will erst mal schauen, ob ein Stück für die Jüngsten in Pegnitz überhaupt ankommt. „Die Nachfrage ist schon da“, sagt der Intendant.

„Ein Kinderstück muss in erster Linie bunt, bunt, bunt sein“, erklärt Mädl, der nicht nur Schauspieler ist, sondern selber auch schon Aufführungen inszeniert hat. Die Buben und Mädchen bräuchten etwas zum Staunen, zum Gucken, viele Mitmachelemente. Das Stück müsse optisch auffällig sein. So beeindrucke „Prinz Kräutertee“ zum Beispiel durch einen Drachen. Und die kleinen Zuschauer werden aufgefordert, selber mitzumachen. Wie das konkret aussieht, verrät Mädl aber nicht.

Keine Lust zu heiraten

Die Geschichte ist schnell erzählt: Prinzessin Aurora soll den Prinzen Kräutertee heiraten, den sie aber gar nicht kennt. Das kommt für die junge, selbstbewusste Prinzessin nicht in Frage und sie haut ab. Aber auch der Prinz hat keine Lust aufs Heiraten und haut ebenfalls ab. Schwierig. Aber vielleicht kann man noch etwas machen, dass es gut ausgeht, wenn alle mithelfen? Freunde, Verwandte und die Theaterbesucher?

„Kinder als Zuschauer im Theater sind viel unvoreingenommener“, sagt Intendant Leistner. Erwachsene würden viel öfter auf die Zwischenebenen schauen.

Zwei Aufführungstermine

Für den „Prinz Kräutertee“ sind dieses Jahr erst mal zwei Aufführungstermine geplant. „Kinderstücke bringen ein geringeres Einspielergebnis, als die anderen Aufführungen“, erklärt er. Trotzdem haben sich die Faust-Festspiele entschlossen, die Buschklopfer zu engagieren. „Um selbst ein Kinderstück zu produzieren, fehlt uns momentan noch das Geld“, sagt Leistner. Aber reizen tut es ihn schon.

"Das ist entzückend"

Warum ist es ihm wichtig, dass schon Kinder ins Theater gehen? „Na, bevor sie vor dem Computer oder Fernseher sitzen, sollen sie lieber ins Theater gehen“, sagt der Intendant. Das Liveerlebnis spreche die Sinne viel mehr an. Und im Freilichttheater sowieso. Das Abenteuerliche sei es, das die Kinder fasziniere. Prinz, Prinzessin, Drache, eine attraktive Show, listet Leistner auf. „Das ist einfach entzückend, total knallebunt.“

Info: „Prinz Kräutertee“ wird am Samstag, 20., und Sonntag, 21. Juli, jeweils um 16 Uhr am Schlossberg gezeigt. Infos unter www.faust-festspiele-pegnitz.de.

Autor

Bilder