Fast 50 Neuinfektionen Landkreis Hof knapp am Lockdown vorbei

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Symbolfoto: picture alliance/Georgios Kefalas/KEYSTONE/dpa Quelle: Unbekannt

HOF/REHAU/WUNSIEDEL. Im Landkreis Hof hat sich die Zahl der bekannten Corona-Neuinfektionen am Wochenende weiter erhöht: von 39 am Freitag und 43 am Samstag (eine Personen ist genesen und fällt nicht mehr in diese Statistik) auf 47 am Sonntag. Dazu kommt ein Fall in der Stadt Hof. Damit nähert sich der Raum Hof der kritischen Marke von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern in einer Woche.

 
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Der in Bayern geltende Frühwarnwert von 35 ist bereits deutlich überschritten. Dennoch verzichtet das Landratsamt auf weitergehende Maßnahmen. Das heißt: In Stadt und Landkreis Hof gibt es nach gegenwärtigem Stand keinen Lockdown.

Das bisherige Vorgehen – umfassende Tests, Quarantäne und Verfolgung der Infektionsketten – „war richtig und ausreichend“, betonte Landrat Oliver Bär am Sonntagnachmittag vor der Presse. Denn der Kreis der Infizierten lasse sich eng eingrenzen. Es sei gelungen, die Infektionsketten zu ermitteln und die Ausbreitung zu stoppen. Auch wenn die kritische Marke 50 in den kommenden Tagen überstiegen werden sollte, seien keine weiteren Maßnahmen nötig.

Brennpunkt ist nach wie vor die Stadt Rehau, die Landrat Bär in der vergangenen Woche zum Hotspot erklärt hatte. Die meisten Infizierten gehören zu in Rehau lebenden osteuropäischen Großfamilien. Diese haben insgesamt 169 Angehörige, 42 Personen aus diesem Umfeld sind bislang positiv getestet worden. Die Tests gehen in der neuen Woche weiter.

Die übrigen fünf Fälle betreffen eine Gemeinschaftsunterkunft in Naila. Dort hat ein Rückkehrer aus einem Balkanland vier weitere Personen angesteckt.

„Außerhalb dieser Zusammenhänge gibt es keine Infektionsfälle“, betonte der Landrat. Seit Mittwoch haben sich 678 Menschen an der mobilen Corona-Station in Rehau freiwillig testen lassen. Bis Sonntag lagen 652 Ergebnisse vor – alle sind negativ. Der Rehauer Bürgermeister Michael Abraham betonte, durch diese umfassenden Tests sei sichergestellt, dass alle Bevölkerungsschichten erfasst seien. „Wir haben Grund zum Aufatmen.“ Landrat Bär bestätigte, dass zur Umsetzung der behördlichen Anordnungen im Umfeld der osteuropäischen Rehauer Großfamilien die Polizei zur Unterstützung im Einsatz gewesen ist. Dies sei aber in solchen Fällen normal, betonte er.

Im Landkreis Wunsiedel gibt es seit Sonntag einen weiteren Corona-Fall. Wie die Sprecherin des Landratsamts, Anke Rieß-Fähnrich, auf Nachfrage sagte, besteht kein Zusammenhang zu dem am Freitag bekannt gewordenen Fall eines mit Corona infizierten Kindes aus der Marktredwitzer Mittelschule und auch nicht mit den Fällen in einer Klasse der Selber Volkshochschule. Insgesamt sind derzeit im Landkreis Wunsiedel sieben Menschen an Covid-19 erkrankt.

In Oberfranken haben sich nach Daten des Landesamtes für Gesundheit in den vergangenen Monaten 4017 Menschen mit dem Corona-Virus infiziert. In den vergangenen sieben Tagen gab es im Bezirk 58 neue Fälle.

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