Unter dem schlichten Titel "Erde" fasste Giorgio Armani seine neue Kollektion zusammen. Doch brachte der Mailänder Stardesigner damit am Samstag nicht die Klimaschutz-Debatte auf den Laufsteg, sondern zelebrierte die Schönheit der Natur: mit Himmel-und-Erde-Farben (Blau und Braun) und floralen Mustern. Zu sehen waren Anzüge mit kurzen Jacken, weite fließende Hosen, leichte Organza-Parka sowie Kleid-Hose-Kombinationen.
Thematisch ist es da nicht weit zu Cividini. Dort lieferte Bernardo Bertoluccis Film "Himmel über der Wüste" das Farbkonzept. Helle Natur- und Blautöne, aber auch florale Musterbilder zeigen sich auf sehr leichten Stoffen für lässig sitzende Hosen, ärmellose Jacken, Shorts und Kleider mit aufgesetzten Taschen oder sommerliche Trenchcoats.
Wasser gab es sozusagen bei Missoni - die Show fand am Samstagabend in einem Mailänder Freibad statt. Vorgeführt wurde dort sowohl die Damen- als auch die Herrenkollektion. Für Sie gab es unter anderem bedruckte transparente Stoffe für lange Röcke oder als Jacke getragene Blusen, Pullunder mit Glanzeffekt sowie ärmellose Mäntel. Für Ihn gestreifte Anzüge, Hemden mit Blumenmustern und Tuniken.
Stella Jean entwirft Mode mit einer Mission: das friedliche Zusammenleben der Kulturen. Jede Saison widmet sie einem Land, einer Ethnie - jetzt am Samstag der nur noch aus rund 3000 Menschen bestehenden Volksgruppe der Kalash in Pakistan. Handwerkerinnen von dort haben Stickereien für die Mode von Stella Jean realisiert. Die römische Designerin kombinierte unter anderem Sport-Polos oder T-Shirts mit Motiv-Druck zu opulenten Röcken, akzentuierte Taillen mit markanten, bunt-gemusterten Gürteln, zeigte Leinen-Trenchcoats und kragenlose Parkas.
"Divine", so lautet das Motto der neuen Kollektion des Münchner Labels Aigner. Ganz irdisch sah das "Göttliche" am Freitag dann so aus: Lederblousons in Kroko-Optik zu luftigen, sehr weiten Hosen. Bustiers und Korsettgürtel. Flechtdetails und Plissees. Immer wieder schürzenähnliche Kleider.