Eine pauschale Aussage zur Höhe der Preisanpassung sei dem Energieanbieter nicht möglich, da die Preise von Region zu Region und abhängig vom jeweiligen Vertrag unterschiedlich sind, zum Beispiel wegen regional unterschiedlicher Netzentgelte oder individueller Vertragskonditionen wie Laufzeiten.
Im Schnitt rund 19 Euro mehr im Monat
Generell lasse sich sagen, dass die Preisstellung vor allem die jüngst gestiegenen Beschaffungskosten widerspiegele. Ein durchschnittlicher Haushalt mit 18 000 Kilowattstunden Erdgas-Verbrauch pro Jahr und einem vor zwei Jahren abgeschlossenen Tarif habe aber in etwa monatliche Mehrkosten von 19 Euro brutto pro Monat, heißt es weiter aus der Pressestelle.
Der Vermieter einer Leserin aus Creußen hat schon auf die gestiegenen Preise reagiert und die Nebenkosten um 150 Euro monatlich angehoben. „Ich weiß ja, dass die Gaspreise angestiegen sind, aber dass sich das so auswirkt ist happig“, sagt die Mieterin, die hofft, dass ihr Vermieter einen günstigeren Gas-Anbieter findet.
Wirtschaftlichkeitsgebot
Dieser hat das Wirtschaftlichkeitsgebot zu beachten, weiß Rechtsanwalt Helmut Haberberger aus Auerbach: „Das bedeutet, dass der Vermieter entsprechend den örtlichen Verhältnissen einen günstigen, das heißt aber nicht unbedingt den billigsten, Anbieter wählen muss“, so der Anwalt, der Vorsitzender des Haus- und Grundbesitzervereins ist. Der Mieter könne grundsätzlich einen eigenen Anbieter wählen, wenn für die Wohnung ein separater Gaszähler vorhanden ist.
Kündigungsrecht
Dem Verbraucher – Hausbesitzer oder Vermieter – stehe ein Sonderkündigungsrecht zu. Zum Datum der Preiserhöhung könne er deshalb ohne Einhaltung einer bestimmten Frist kündigen. „Ich rate dazu, mit dem bisherigen Anbieter einen günstigeren Preis auszuhandeln und, falls das nicht klappt, rechtzeitig vom Kündigungsrecht Gebrauch zu machen und den Anbieter zu wechseln“, sagt Anwalt Haberberger.
Tipps zum Energiesparen
Energiespar-Tipps, die Kosten einsparen und gleichzeitig einen Beitrag zum Klimaschutz leisten, fasst die Verbraucherzentrale auf ihrer Internetseite zusammen:
Mit jedem Grad weniger können ungefähr sechs Prozent Heizenergie eingespart werden. Somit seien Thermostate an Heizkörpern Energiesparhelfer – egal ob von Hand gedreht oder automatisch programmiert. „Ein Thermostatventil lässt nur so viel heißes Wasser in einen Heizkörper fließen, wie Sie für Ihre Wunschtemperatur benötigen. Welche Temperatur das ist, hängt von Ihrem persönlichen Empfinden und der Nutzung des Raums ab“, so die Verbraucherzentrale. Temperaturen zwischen 18 Grad Celsius im Schlafzimmer und 21 Grad im Wohnzimmer reichten meist aus. In ungeheizten Räumen sollte die Temperatur nicht unter 16 Grad Celsius fallen – sonst droht Feuchtigkeit an Wänden und Schimmel.
Das Dämmen der Heizungsrohre und -armaturen ist Pflicht nach dem Gebäudeenergiegesetz. So sparen Verbraucher zudem pro Meter Rohr bis zu 14 Euro im Jahr – es lohnt sich also auch bei wenigen Metern. „Mit einer Rohrdämmung stellen Sie sicher, dass auf Dauer keine Wärme auf dem Weg vom Keller durchs Haus verloren geht“, so die Verbraucherzentrale.
Auch der Energieversorger Eon gibt Tipps zum Sparen:
„Lassen Sie Ihr Zuhause weder überheizen noch auskühlen. Wenn Sie einen Raum länger verlassen, sollten Sie Ihre Heizung in dieser Zeit herunterregeln. Halten Sie die Türen der einzelnen Räume geschlossen, damit sich die Wärme beziehungsweise Kälte nicht verteilt“, heißt es auf der Internetseite.
Sobald sich Luft in einem Heizkörper befinde, wird der Raum trotz aufgedrehten Ventils nicht richtig warm. Typisches Kennzeichen dafür ist ein Gluckern beim Einschalten des Reglers. „Entfernen Sie die angesammelte Luft zum Auftakt der Heizsaison, indem Sie den Heizkörper entlüften. So können Sie mit wenigen Handgriffen wertvolle Energie sparen“, so der Energieversorger weiter.
Seit 2014 muss der Vermieter beziehungsweise Verkäufer die energetischen Eckdaten zu einer Wohnung oder einem Haus vorlegen. Die Verbrauchswerte der zurückliegenden drei Jahre werden dort aufgelistet. So können Nachnutzer erkennen, ob die Immobilie viel Energie verbraucht und welche Modernisierung empfohlen wird. Bei älteren Fenstern sowie Türen sollte zudem auf die Dichtung geachtet werden.