Exkursion in der Eremitage In Bayreuth Fledermäuse entdecken

Am Wochenende bietet der Naturschutzverband LBV bayernweit Veranstaltungen zu Fledermäusen an. Eine findet auch in Bayreuth statt.

Den faszinierenden Fledermäusen kann man in der Eremitage nachspüren. Foto: dpa/Frank Rumpenhorst

Wenn es abends dämmert, beginnt die Show: An lauen Sommernächten schwärmen an vielen Orten Fledermäuse aus und lassen sich mit etwas Glück bei ihren geräuschlosen Flugmanövern am Abendhimmel beobachten. Leider sind die meisten der in Bayern vorkommenden Arten gefährdet oder sogar vom Aussterben bedroht.

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In die Welt der Fledermäuse

Am Wochenende vom 30. und 31. August dreht sich deshalb alles um die faszinierenden Nachtjäger. Der Naturschutzverband LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz) lädt anlässlich der 29. Europäischen Fledermausnacht zu zahlreichen Veranstaltungen ein. „Mit Taschenlampen und Bat-Detektoren können Naturbegeisterte sich gemeinsam mit den Expertinnen und Experten vom LBV auf eine geheimnisvolle Entdeckungsreise machen und für einen Abend in die magische Welt der Fledermäuse abtauchen“, erklärt LBV-Biologin Nicole Meier.

Viele Fledermäuse, wie Abendsegler oder Mausohren, suchen ab Ende August nach geeigneten Winterquartieren, die ihnen in den kalten Monaten ausreichend Schutz bieten. Die nachtaktiven Flugakrobaten sind nun an manchen Orten besonders gut zu beobachten. „Trotzdem ist es gar nicht so einfach, die schwarze Silhouette der flinken Insektenjäger in der Dämmerung mit bloßem Auge zu erkennen. Besser gelingt es beispielsweise mit Hilfe von Ultraschall-Detektoren bei einer geführten Fledermauswanderung“, so Nicole Meier. Der Bat-Detektor macht die ultrahochfrequenten Rufe der Tiere, mit denen diese jagen und sich orientieren, hörbar und hilft so, sie zu orten.

Möglich ist eine solche Fledermauswanderung vielerorts im Rahmen der Europäischen Fledermausnacht, die am Wochenende 30. und 31. August stattfindet. Fledermausbegeisterte in über 35 Ländern bieten an diesem Wochenende Exkursionen zu den kleinen Säugetieren an.

Drei Veranstaltungen in Oberfranken

Auch in Oberfranken finden am 30. August drei Veranstaltungen statt: Die Kreisgruppe Bayreuth lädt zu zu einer Führung mit Fledermaus-Detektoren in der Eremitage ein, im Landkreis Kulmbach kann die Fledermausnacht auf der Plassenburg erlebt werden und auch an der LBV-Ökostation in Helmbrechts kann man an diesem Abend Interessantes über das Leben der Fledermäuse erfahren.

Insgesamt über 25 verschiedene Fledermausarten konnten bisher in Bayern nachgewiesen werden. Darunter die vom Aussterben bedrohte Große Hufeisennase, deren letztes Vorkommen sich deutschlandweit im LBV-Fledermaushaus im oberpfälzischen Hohenburg befindet.

Immer weniger Insekten

Gefährdet sind viele Fledermausarten besonders, weil sie bei ihren nächtlichen Jagdflügen immer weniger Insekten finden, die ihnen als lebensnotwendige Nahrung dienen. Mit ein paar einfachen Tipps kann jedoch nahezu jede und jeder einen Beitrag zu ihrem Schutz leisten: „Ein naturnaher Garten mit heimischen Sträuchern oder einem Fledermausbeet mit nachtblühenden, nektarreichen Blütenpflanzen, wie Seifenkraut oder Nachtkerze, zieht nachtaktive Insekten an und kann den kleinen Nachtschwärmern helfen“, so Nicole Meier.

Wer Fledermäusen ein Zuhause geben will, kann Fledermausbretter oder Flachkästen sowie Höhlenkästen anbringen. Die meisten Fledermausarten sind außerdem sehr lichtscheu, da sie in beleuchteter Umgebung leichte Beute für andere Tiere wie Hauskatze, Steinmarder oder Waldkauz sind. Wer auf Dauerbeleuchtung im Außerbereich verzichtet, schafft den Tieren einen Flugkorridor durch die Nacht.

Info: Die Fledermaus-Exkursion in Bayreuth findet am Samstag, 30. August, von 19 bis 21 Uhr in der Eremitage statt. Der Treffpunkt wird nach der Anmeldung bekannt gegeben, die bis Mittwoch, 27. August, möglich ist. Mehr Informationen (auch zur Anmeldung) unter www.bayreuth.lbv.de sowie unter www.lbv.de/batnight. Bei starkem Regen fällt die Exkursion aus.