Europawahl Debatte im Audimax mit Zwischenrufen

Auf dem Podium im Audimax (von links) Bernhard Zimniok (AfD), Malte Gallée (Grüne), Monika Hohlmeier (CSU), Anja-Maria Meister und Niklas Wenzel (Moderatoren), Svenja Hahn (FDP), Ismail Ertug (SPD) und Kathrin Flach Gomez (Linke). Foto: Ralf Münch Quelle: Unbekannt

BAYREUTH. Bei den Bayreuther Debatten zur Europawahl am Mittwochabend bekam der AfD-Bewerber Bernhard Zimniok am meisten Gegenwind zu spüren. Nicht nur von den Mitbewerbern auf dem Podium. Auch Zuhörer im Audimax geizten nicht mit Zwischenrufen.

 
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Zimniok, Jahrgang 1953, belegt Platz fünf der AfD-Kandidatenliste für die Europawahlen. SPD, Grüne und Linke hatten vergeblich seinen Ausschluss von der Diskussion gefordert. Hierzu nahm Andreas Zippel, einer der Mitorganisatoren, eingangs Stellung. Er wisse, dass es "Unruhe" über die Zusammensetzung des Plenums gegeben habe. Doch ein "Kampf der Meinungen" sei in einem demokratischen Staat erlaubt, "ein Diskurs in alle Richtungen" sei wichtig. Jeder dürfe seine Meinung äußern, selbst wenn sie noch so absurd sei.

In der gut zweistündigen Diskussion wurden viele Themen angeschnitten. Doch es war wenig Gelegenheit, sie tatsächlich zu vertiefen. Von Klimapolitik, CO2-Steuer, Mitbestimmung des europäischen Parlaments, Subventionen, Lobbyismus bis zu Nationalismus reichte das Spektrum. Zwei amtierende EU-Parlamentarier, Monika Hohlmeier (CSU) und Ismail Ertug (SPD), kämpfen um ihre Wiederwahl. Die übrigen Kandidaten wie Malte Gallée (Die Grünen), Student aus Bayreuth, die Kulturgeografin Kathrin Flach Gomez (Die Linke) aus dem Nürnberger Land und Svenja Hahn (FDP), Spitzenkandidatin der Jungen Liberalen, wollen erstmals ins EU-Parlament.

Den Klimawandel bezweifelte nur Zimniok. Der "Klimawahn" sei wissenschaftlich "nicht bewiesen". "Ich komme mir vor wie Galilei." Mit dieser Meinung ließ der AfD-Bewerber die übrigen Debattenteilnehmer fassungslos zurück. Als es um das oft beklagte Demokratiedefizit in der EU ging, forderte Hohlmeier: „Die Gesetze müssen transparent ins Parlament kommen.“ Gegen einflussreiche Lobbyisten und Großspender in Brüssel sprach sich Flach Gomez aus und verlangte hier mehr Transparenz. „Wir sind den Wählern verpflichtet und nicht der Industrie, die uns mit Spenden füttert.“

Info: Die Vollversion des Artikels finden Sie am 10.5.2019 in unserer Zeitungsausgabe. 

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