Euro Rastpark kauft Galerie-Hotel

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Die Euro Rastpark-Gruppe übernimmt das leerstehende Galerie-Hotel in Himmelkron. Das Unternehmen aus Regensburg hat im Vorjahr bereits den Autohof mit Tankstelle übernommen. Ein Teil der Zimmer soll zum Boardinghouse umfunktioniert werden.

 
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„Der fortdauernde Einsatz hat sich ausgezahlt", teilte Insolvenzverwalter Holger Christian Buehler am Dienstag mit. "Ich freue mich sehr, dass es uns gelungen ist, die optimale Lösung zu erzielen. Durch den Verkauf sind die Gebäude auf dem Areal nun in einer Hand, was ein Gesamtkonzept ermöglicht.“ In dem dreigeschossigen Hotel soll laut Buehler ein sogenanntes Boardinghouse entstehen.

Angebot: Zuhause auf Zeit

Entgegen einem Aufenthalt im Hotel oder in einer Pension können sich Gäste darin länger einmieten. Sie gehen quasi länger an Board - und genießen hotelähnliche Leistungen. In diesem "Zuhause auf Zeit" kommen etwa Arbeiter auf Montage, Gaststudenten oder Geschäftsreisende unter. Das Angebot richte sich an Menschen, die eine Zeit lang aus beruflichen Gründen woanders leben, erklärte Johannes Witt im Gespräch mit dieser Zeitung. Der Geschäftsführer der Rastpark-Gruppe plant die 90 Zimmer des Hotels zu unterteilen: Zwei Drittel sollen als Standard-Hotelbetrieb geführt werden und ein Drittel als Wohnraum auf Zeit. Das Unternehmen, das an 18 Standorten bundesweit Raststätten betreibt, probiert dieses Konzept in Himmelkron zum ersten Mal aus.

Austausch abgenutzter Innenausstattung

"Derzeit gehen wir alles Raum für Raum durch und überlegen, was erneuert werden muss", erläuterte Witt. Denn Böden und Decken seien teils abgenutzt, das Mobiliar veraltet. Trotzdem ist er zuversichtlich, dass der Betrieb in einigen Monaten beginnen kann. Anfang Juli wären die letzten Arbeiten am Autohof erledigt. "Als Abrundung den Hotelkomplex dazuzunehmen, erschien uns sinnvoll." Das Unternehmen sei mit dem Geschäft an der Tankstelle zufrieden. Doch das Gelände an der Autobahn habe noch mehr Potenzial, sagt Witt. "Wir erwarten viel und wir investieren viel."

Sicherheitssystem für Brummi-Fahrer

Für die Lastwagenfahrer, die bisher am Autohof parken, wird es eine Änderung geben. Bisher konnten sie für zehn Euro auf dem Gelände parken und dafür im Restaurant einen Essensgutschein einlösen. Künftig wird allerdings noch ein Sicherheitssystem installiert - mit Schranke und Videoüberwachung. Dafür verlangt das Unternehmen eine Gebühr in Höhe von vier Euro. "Wir wollen den Lkw-Fahrer nicht in die Tasche greifen", versicherte Witt.  Sie investierten damit in ihre Sicherheit. Die Auslagen würden in der Regel von den Speditionen erstattet.

Standort an wichtigem Verkehrsknotenpunkt

Wirtschaftsjurist Buehler hatte im vergangenen Jahr nach langwierigen Verhandlungen das Erbbaurecht und das Grundstück an die Euro Rastpark GmbH & Co. KG aus Regensburg veräußert. Damit lagen Grund und Gebäude bereits in einer Hand. Die Eigentümerin des 42.000 Quadratmeter großen Grundstücks war die evangelisch-lutherische Pfründestiftung Lanzendorf. Der Inhaber des Erbbaurechts war die insolvente Autobahngalerie Himmelkron KG, die den Autohof mit Tankstelle an der A9 Ausfahrt Himmelkron betrieben hatte. Die Autobahngalerie Himmelkron KG musste 2013 Insolvenz anmelden. „Die Zukunft des Autohofs als wichtiger Knotenpunkt für die Region Oberfranken ist damit gesichert“, erklärte Buehler damals.

Über Kaufpreis Stillschweigen vereinbart

Und nun präsentierte der vom Amtsgericht Bayreuth bestellte Insolvenzverwalter eine Nachfolgelösung für das Galerie-Hotel. Die Euro Rastpark-Gruppe sicherte sich das Erbbaurecht für die Immobile, die auf einem zirka 5000 Quadratmeter großen Areal steht. Buehler zufolge waren "umfangreiche Verhandlungen mit mehreren Investoren" vorausgegegangen. Über den Kaufpreis hätten beide die Parteien Stillschweigen vereinbart. Für das Hotel lief ein eigenes Insolvenzverfahren. Die Regierung von Oberfranken wollte darin Asylbewerber und Flüchtlinge unterbringen, was die Gemeinde jedoch verhinderte.

 

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