Wo ziehen beide Seiten eine rote Linie?
Die britische Regierung legt weiterhin viel Wert darauf, möglichst wenig Angriffsfläche für Farage und seine Partei Reform UK zu bieten. Eine Rückkehr in den Binnenmarkt oder die Zollunion gibt es vorerst nicht – obwohl das den größten Schub für die Wirtschaft brächte.
Aufseiten Brüssels gibt es weiterhin die Sorge, Großbritannien könne durch "Rosinenpicken" Begehrlichkeiten bei anderen Partnern wecken, sich Privilegien zu verschaffen, ohne dafür Verpflichtungen einzugehen. Ohne Beiträge zum EU-Haushalt und Arbeitnehmerfreizügigkeit dürfen sich die Briten kaum Hoffnungen auf weitreichende Erleichterungen beim Marktzugang zur EU machen.
Welche No-Gos sind gefallen?
Ein paar heilige Kühe der Brexit-Puristen werden geschlachtet, etwa das Nein zur dynamischen Angleichung an EU-Regeln für Lebensmittelstandards und die Ablehnung des Europäischen Gerichtshofs als Schiedsrichter bei gemeinsamen Vereinbarungen. Das soll den Handel mit Lebensmitteln über den Ärmelkanal und auch zwischen Nordirland und dem Rest des Vereinigten Königreichs wieder erleichtern.
Wo wird die Zusammenarbeit sonst noch enger?
Grundsätzlich beschwören London und Brüssel mit dem Abkommen auch ihr Bekenntnis zum freien Welthandel und den Regeln der Welthandelsorganisation WTO – und positionieren sich damit gegen die Linie von US-Präsident Donald Trump.
Ebenfalls Annäherungen soll es bei den Themen Energie und Emissionshandel sowie im Kampf gegen irreguläre Migration geben. Auch hier ist die Vereinbarung aber nur die Grundlage für weitere Verhandlungen.